Computertomographie auch nach einer Covid-Impfung möglich
20.8.2021, 12:26 (CEST)
Was wird mit der Covid-Impfung in den Körper injiziert? Ein Facebook-Post (hier archiviert) lässt diese Frage zwar offen, behauptet aber, dass nach einer Impfung eine Computertomographie (CT) nicht mehr möglich sei. Auch Fliegen sei problematisch. In einem Kommentar schreibt der Facebook-User vage, in der Impfung seien «Nanobots» enthalten, die Störungen verursachten. Dass es um Covid-Impfstoffe geht, geht ebenfalls aus den Kommentaren hervor.
BEWERTUNG
Die Behauptungen sind falsch. Eine Computertomographie ist auch nach einer Covid-Impfung möglich. Als normale Reaktion des Immunsystems auf die Impfung vergrössern sich die Lymphknoten in der Achsel für einige Tage. Diese können bei einem CT teilweise direkt nach der Impfung zu sehen sein. Zudem dürfen Geimpfte sehr wohl fliegen.
FAKTEN
Mit der Computertomographie (CT) werden Querschnittsbilder des menschlichen Körpers auf Basis der Röntgentechnik erstellt. Weichteilgewebe mit geringen Kontrastunterschieden können damit detailliert erfasst werden. In der Medizin wird diese Technik rege verwendet – unter anderem zur Erkennung und Verlaufskontrolle der inneren Organe, des Gehirns, der Blutgefässe sowie des Skeletts. Im Facebook-Post ist der Begriff falsch geschrieben.
«Eine Computertomographie ist nach einer Covid 19-Impfung wie auch nach anderen Impfungen unbedenklich möglich», schreibt Reto Sutter auf Anfrage von Keystone-SDA. Der Chefarzt für Radiologie an der Universitätsklinik Balgrist führt aus, dass einige Tage oder Wochen nach einer Impfung in den Oberarm manchmal die Lymphknoten in der Achsel leicht vergrössert seien. Dies sei allerdings eine normale Reaktion des Immunsystems auf den Impfstoff. Wird ein CT am Oberkörper oder an den Schultern vorgenommen, können diese vergrösserten Lymphknoten mitunter sichtbar sein.
Bei gewissen Patientinnen und Patienten ist bei einem CT aber tatsächlich Vorsicht geboten. Das Verfahren kann bei Menschen mit einem Herzschrittmacher nur unter bestimmten Vorsichtsmassnahmen durchgeführt werden, damit das implementierte Gerät während und nach der Untersuchung einwandfrei funktioniert. Auch implementierte Kardioverter-Defibrillatoren haben häufig Schäden beim verursacht.
In den sozialen Medien kursieren diverse Meldungen in Bezug auf dubiose Inhaltsstoffe, die angeblich in den Vakzinen gegen Sars-CoV-2 enthalten sein sollen. Ein früherer Faktencheck der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erläutert, dass keine magnetischen Materialien wie etwa Metalle im Impfstoff enthalten sind.
Zum Fliegen: Dem Internationalen Dachverband der Fluggesellschaften (IATA) «sind keine Fluggesellschaften bekannt, die erwägen, den Flug von Geimpften zu verbieten». Dies sagte deren Sprecherin Kalliopi Lazari auf Anfrage der dpa für einen früheren Faktencheck. Der Verband fordere, dass für geimpfte Passagiere keine Tests oder Quarantäne nötig sein sollten, lehne eine Impfpflicht aber ab.
Links
Computertomographie (archiviert)
Universität Rostock: Anwendung CT (archiviert)
Menschen mit Herzschrittmacher (archiviert)
Biermann: Artefakte im CT, 20.08.2018 (archiviert)
Academic Radiology: Magischer Winkel beim CT (archiviert) DOI: https://doi.org/10.1016/j.acra.2017.12.003
Faktencheck dpa:
- Einstichstelle am Arm ist nach CoronaImpfung nicht magnetisch
Kontakt zum Faktencheck-Team der dpa: factcheck-schweiz@dpa.com