Video zeigt Demonstration gegen Klimawandel in Wien

Es ist das typische Muster einer Falschbehauptung: In einem Video werden auf dem Boden liegende Leichensäcke gezeigt, plötzlich wird ein lebender Mensch wird sichtbar, was wiederum ein anderer mit Kamera filmt. Die Szene soll als Beweis für die angebliche Inszenierung von Todesopfern im Ukraine-Krieg dienen. So auch in diesem Fall vom September 2022. Audiospur und Fernsehtext sollen den Eindruck vermitteln, die Szene spiele in der Ukraine.

Bewertung

Die Szenen stammen von einer Demonstration in Österreich vom Februar 2022, die nichts mit dem Ukraine-Krieg zu tun hatte. Das Video ist außerdem manipuliert: Audiospur und Fernsehtext wurden ergänzt und haben mit dem ursprünglichen Video nichts zu tun. Das Video ist schon mehrmals für Falschbehauptungen missbraucht worden.

Fakten

Am 4. Februar 2022 organisierte «Fridays for Future» auf dem Ballhausplatz in Wien eine Demonstration gegen die aktuelle Klimapolitik. Ein Reporter von «oe24.at» erklärte in dem original Video: «49 Personen liegen hier am Boden, um die Klimatoten darzustellen.» Es handelt sich also um eine Protest-Aktion und nicht um die Aufnahme von echten toten Menschen.

Der Ausschnitt auf Facebook ist eine Fälschung. Denn in die Szenen aus Wien mit dem Reporter sind Elemente eingebaut worden, die mit dem Original nichts zu tun haben. Die Audiospur stammt von einem Bericht des US-amerikanischen Senders NBC zum Kriegsbeginn im Februar. «Wien: Demo gegen Klimapolitik» heißt es außerdem im Original im eingeblendeten Text am unteren Bildschirmrand - im gefälschten Video ist also auch ein falscher Text ergänzt worden.

Das Video aus Wien ist bereits im Frühjahr für Falschbehauptungen verwendet worden, damals mit Bezug auf die Pandemie, aber auch zum Krieg. Der Reporter aus Österreich hat damals selber auf die manipulative Verwendung seines Berichts verwiesen.

(Stand: 6.10.2022)