Impfstatus bleibt auch bei Corona-Infektion unberührt
6.12.2021, 14:02 (CET)
Mit zunehmenden Impfquoten kommt es vermehrt zu sogenannten Durchbruchsinfektionen. Ein Facebook-Post (archiviert) behauptet nun, dass Geimpfte durch eine nachgewiesene Infektion mit Covid-19 als Umgeimpfte gelten. Dies sei der Grund, warum die Krankenhäuser mit Ungeimpften «überbelegt» seien. In Wahrheit sei dies angeblich eine «Pandemie der Geimpften».
Bewertung
Das ist falsch. Doppelt geimpfte Personen mit einer Corona-Infektion gelten weiterhin als geimpft. Der Impfstatus bleibt auch nach der Genesung erhalten.
Fakten
Von einem Impfdurchbruch spricht man, wenn eine vollständig geimpfte Person trotz der Impfung an Covid-19 erkrankt. Das Bundesgesundheitsministerium stellte bereits für einen früheren Faktencheck fest: «Wenn Sie erkranken oder positiv auf das Corona-Virus getestet werden, müssen Sie die vom Gesundheitsamt verhängten Auflagen erfüllen. Nach der Genesung gilt das Impfzertifikat natürlich weiter.»
In den entsprechenden Statistiken gelten Personen mit Impfdurchbrüchen weiterhin als geimpft. Wenn dem nicht so wäre, gäbe es keine geimpften Personen in der Statistik.
Nur für die Kontrolle der sogenannten 2G- und 3G-Regeln werden Menschen während einer akuten Covid-19-Infektion einer Verordnung von Mai 2021 zufolge rechtlich wie ungeimpft behandelt.
Da kein Impfstoff eine Impfeffektivität von 100 Prozent aufweist, ist auch bei vollständig geimpften Personen weiterhin mit Impfdurchbrüchen zu rechnen. Ungeimpfte haben jedoch ein deutlich höheres Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf als Geimpfte. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) ist die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, bei vollständig Geimpften um etwa 90 Prozent geringer als bei nicht Geimpften.
(Stand: 3.12.2021)
Links
Facebook Post mit Behauptung (archiviert)
dpa-Faktencheck zu Impfdurchbrüchen vom 15.10.2021
RKI zur Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe (Stand 2.12.2021) (archiviert)
Kontakt zum dpa-Faktencheckteam: faktencheck@dpa.com