Keine 2G-Regel in Gefängnissen: Artikel stammt von Satire-Seite

27.10.2021, 17:00 (CEST)

Die Debatte über 2G- oder 3G-Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird oft kontrovers und emotional geführt. Auf Facebook kursiert im Oktober 2021 ein Screenshot von einem Auszug eines Artikels, der behauptet, dass die Justizvollzugsanstalt in Hamburg-Fuhlsbüttel die 2G-Regel einführe. Daher müssten Menschen, die weder geimpft noch genesen sind, «das Gelände unverzüglich verlassen» (archiviert). Manche User reagieren mit empörten Kommentaren: «Die deutschen Politiker spinnen ja noch mehr wie andere.» (Fehler im Original) Ein anderer schreibt: «Kommen Sie dann in Freiheit

Bewertung

Der Artikel stammt von der Satire-Seite «Der Postillon».

Fakten

Die Satire-Seite «Der Postillon» veröffentlichte den Artikel «Wer ungeimpft ist, fliegt raus: Erste Justizvollzugsanstalt führt 2G-Regel ein» am 10. September 2021. Die Informationen darin sind jedoch nicht echt. Im Bereich FAQ der Seite heißt es: «Alles, was im Postillon steht, ist Satire und somit dreist zusammengelogen.»

Der Screenshot, der auf Facebook verbreitet wird, lässt auf den ersten Blick nicht erkennen, dass es sich bei dieser Meldung um einen Satire-Artikel handelt. Es wird kein Link zu dem Artikel zu der Meldung angegeben. Einzig die Abkürzung «dpo» als Quellenangabe weist auf einen Artikel des Postillons hin.

Screenshots, die über soziale Medien verbreitet werden, ist nicht immer zu trauen. Sie können durch Online-Werkzeuge verfälscht werden, oder - wie in diesem Fall - von Satire-Seiten stammen.

«Postillon»-Artikel sorgen dabei immer wieder für Verwirrung im Internet. Die Deutsche-Presse-Agentur befasste sich bereits zu Themen wie einem angeblichen Auszug aus dem AfD-Gründungsvertrag und einem Baby, das angeblich mit Maske geboren wurde.

(Stand: 26.10.2021)

Links

Beitrag auf Facebook (archiviert)

«Der Postillon»-Artikel (archiviert)

«Der Postillon»-FAQ (archiviert)

dpa-Faktencheck zu angeblichen Auszug aus AfD-Gründungsvertrag

dpa-Faktencheck zu «Erstes Baby mit Maske geboren»

Kontakt zum dpa-Faktencheckteam: faktencheck@dpa.com