Kein Elektrofahrzeug

Brennender Bus in Lüttich fuhr mit Verbrennungsmotor

3.9.2024, 14:31 (CEST)

Kaum brennt irgendwo ein Auto oder Omnibus, behaupten Internet-Nutzer, das Fahrzeug habe einen elektrischen Antrieb. Häufig ist diese Behauptung schlicht und einfach falsch.

Am 24. August 2024 ging ein Linienbus am Bahnhof von Lüttich-Guillemins in Flammen auf. Es gab keine Verletzten. Bilder des ausgebrannten Fahrzeugs verbreiteten sich schnell in den Medien und auf sozialen Netzwerken.

Manche Internet-Nutzer zögerten nicht, über die bislang unbekannte Ursache des Feuers zu spekulieren. Sie verwiesen auf angebliche Gefahren elektrischer Fahrzeuge. Man solle «elektrisch kaufen», mokierte sich jemand in seiner Unterschrift zu einem Video des Busses, das er am Tag nach dem Ereignis veröffentlichte.

Bewertung

Der fragliche Bus hatte einen Verbrennungsmotor, ließ die wallonische Verkehrsgesellschaft TEC die Deutsche Presse-Agentur (dpa) wissen. Man setze überhaupt noch keine vollelektrischen Linienbusse im Raum Lüttich ein.

Fakten

Die Behauptungen in sozialen Netzwerken zu dem Busbrand entbehren jeder Grundlage, bestätigte das Verkehrsunternehmen der dpa. «Der TEC-Bus, der vor dem Bahnhof Guillemins in Lüttich Feuer fing, ist keinesfalls ein elektrischer Bus. Es handelt sich um einen Bus mit Verbrennungsmotor», teilte Pressesprecherin Isabelle Tasset von der TEC-Zone Lüttich-Verviers in einer Mail mit.

Betroffen war laut TEC das Fahrzeugmodell VDL Jonckheere Citea CLF-120.310. Am Tag des Brandes fuhr der Bus auf der Linie 3 zwischen Lüttich und Flémalle, bevor er auf dem Guillemins-Platz stand und dort Feuer fing. Die Brandursache war zunächst unbekannt. «Die Analyse der Ursachen läuft noch», erklärte Isabelle Tasset.

Gesichert ist jedenfalls, dass es sich nicht um ein elektrisches Modell handelte. Obwohl die TEC-Verkehrsgesellschaft beabsichtigt, längerfristig zu umweltfreundlicheren Antrieben überzugehen, ist der Einsatz der ersten vollständig elektrischen Busse in der Wallonie erst für Januar 2025 in Lüttich vorgesehen.

«Wir haben derzeit keinen vollständig elektrischen Bus im kommerziellen Einsatz im Gebiet Lüttich-Verviers, nur Verbrenner und Hybride», stellte die TEC-Sprecherin klar.

Vorurteile über elektrische Fahrzeuge

Der Vorfall in Lüttich ist nicht der erste, den Internet-Nutzer aufgreifen, um Elektrofahrzeuge schlecht zu reden. Die dpa hat solche Behauptungen schon früher überprüft, etwa einen Fall in Mailand (auf Deutsch) oder in Flandern (auf Französisch).

Elektrofahrzeuge gelten als umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Vehikeln mit Verbrennungsmotor. Ihre Zahl steigt in jüngster Zeit mehr oder weniger stetig.

Gegner von Elektroautos behaupten, dass die batterieelektrischen Fahrzeuge häufiger brennen. Vorhandene Daten dazu bestätigen diese Theorie bisher jedoch nicht. Manche Fachleute halten das Risiko sogar für geringer als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Auch Experten etwa des deutschen Automobilclubs ADAC sehen kein gesteigertes Brandrisiko durch E-Autos. Wenn ein elektrisches Fahrzeug Feuer fängt, sieht das allerdings häufig gefährlich aus und ist wegen der Lithiumbatterie auch schwierig zu löschen.

(Stand: 2.9.2024)

Links

RTL Info über den brennenden Bus (archiviert)

Facebook-Post (archiviert, Video archiviert)

Busmodell VDL Jonckheere Citea CLF-120.310 - busphoto.eu (archiviert)

Sudinfo über den brennenden Bus (archiviert)

RTBF über künftige Elektrobusse der TEC (archiviert)

TEC über Elektrobus-Pläne in Lüttich (archiviert)

dpa-Faktenchecks zu Mailand und zu Flandern

ACE zu Elektroautos (archiviert)

ACEA über Marktanteile (archiviert)

Über Brandgefahr bei elektrischen Fahrzeugen - ADAC, Forbes, The Guardian et BBC (archiviert I, II, III et IV)

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