Keine Belege für Tod von ukrainischer Pilotin
28.4.2022, 13:12 (CEST)
Rund um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verbreiten sich zahlreiche Falschinformationen. Eine sehr virale Behauptung war zuletzt, dass die ukrainische Pilotin «Natasha Birakov» schwer verletzt gestorben sei. In den Facebook-Postings wird zudem ein Foto der vermeintlichen Soldatin gezeigt (archiviert).
Bewertung
Es gibt keine Belege dafür, dass eine Pilotin mit dem angegebenen Namen getötet wurde.
Fakten
Unter dem Namen Natasha Birakov oder auch Natalia Perakov kursieren Bilder verschiedener Frauen, die angeblich die verstorbene ukrainische Pilotin sein sollen. Wie die Ukrainischen Luftstreitkräfte auf ihrem offiziellen Telegram-Kanal mitteilten, ist die im Internet verbreitete Information jedoch frei erfunden. Auch die andere gezeigte Frau ist nicht Birakov.
Das im aktuellen Facebook-Posting verwendete Foto findet sich auch auf einer Webseite, die offenbar Gewand und Militärkleidung verkauft. Es taucht auch auf dem Online-Portal «Almuheet» auf - zusammen mit weiteren Fotos von Frauen in Uniform.
Die Frau, die angeblich Natasha Birakov sein soll, ähnelt sehr stark der Ukrainerin Ksyusha Rusin. Zu diesem Ergebnis kommt auch das Gesichts-Vergleichs-Tool von Microsoft Azure. Unter dem Namen Ksyusha Rusyn findet sich auch ein privates Instagram-Profil.
Sieht man sich das Bild vom verbreiteten Facebook-Posting in besserer Qualität an, so lassen sich zudem auf ihrer Uniform die letzten drei Buchstaben des Nachnamens «Rusin» auf Kyrillisch erkennen. Eine Anfrage an die Ukrainischen Luftstreitkräfte zur Identität der Frau blieb unbeantwortet.
(Stand: 28.4.2022)
Links
Falschbehauptung mit Namen in anderer Schreibweise (archiviert)
«Lead Stories»-Faktencheck (archiviert)
Telegram-Beitrag der Ukrainischen Luftstreitkräfte (archiviert)
Verkaufs-Webseite (archiviert)
«Almuheet»-Foto in besserer Qualität (archiviert)
Face verification-Tool von Microsoft Azure
Facebook-Profil von Ksyusha Rusin
Facebook-Foto von Ksyusha Rusin (archiviert)
Kontakt zum Faktencheck-Team der dpa: factcheck-oesterreich@dpa.com