Gefälschter Bericht erfindet Kurz-Aussagen zu Krypto-Plattform

04.09.2021, 10:33 (CEST), letztes Update: 04.09.2021, 10:57 (CEST)

Seit Monaten kursieren im Internet gefälschte Nachrichtenmeldungen über Prominente, die angeblich für den Handel mit Kryptowährungen werben. Dieses Mal soll Bundeskanzler Sebastian Kurz persönlich im ORF über das «revolutionäre Handelssystem» berichtet haben, behauptet ein Bericht (hier archiviert), der laut Logo von der «Kronen Zeitung» stammen soll. 

BEWERTUNG

Sebastian Kurz hat im ORF nicht für eine Kryptowährungs-Handelsplattform geworben. Das Logo der «Kronen Zeitung» im Bericht ist gefälscht, es handelt sich um keinen realen Zeitungsartikel.

FAKTEN

Sowohl im Header der Webseite als auch im Browser-Tab wird das Logo der «Kronen Zeitung» verwendet. Dennoch handelt es sich um keinen tatsächlichen Zeitungsbericht. Dies kann ist allein schon an der URL abzulesen. Auch eine Online-Suche mit den erwähnten Begriffen liefert keine Originalquelle.

ährend bei verleichbaren Fake-Artikeln die TV-Auftritte der Prominenten frei erfunden waren - wie etwa auch «Im Zentrum»-Moderatorin Claudia Reiterer auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte - war Bundeskanzler Kurz tatsächlich schon einmal bei Barbara Stöckl zu Gast. Thematisch standen bei der Folge am 13. Mai 2020 aber nur Themen rund um die Corona-Maßnahmen im Fokus - etwa wie man alte Menschen schützen oder soziale Not verhindern kann. 

Fake-Beiträge, in denen Prominente für Krypto-Plattformen werben, verbreiten sich schon seit Jahren online. Der ORF berichtete etwa über gefälschte Artikel zu Dietrich Mateschitz oder Armin Wolf. Wolf distanzierte sich selbst auf Twitter von den vermeintlichen Aussagen.

Die «Kronen Zeitung» distanzierte sich bereits im August 2019 von den falschen Werbebeiträgen, die sich in verschiedenen Formen im Internet finden ließen: «Klickt man auf den Link, landet man auf einer betrügerischen Website, die unrechtmäßig mit dem "Kronen Zeitung"-Logo versucht, legitim und seriös zu wirken.»

Auch deutsche Prominente sind von diesen gefälschten Artikeln betroffen. Der SWR veröffentlichte einen Beitrag mit Distanzierungen von Promis wie Thomas Gottschalk, Dieter Bohlen oder Yvonne Catterfeld.

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Kontakt zum Faktencheck-Team der dpa: factcheck-oesterreich@dpa.com

Links

Link zu gefälschtem Zeitungsartikel (archiviert)

Online-Suche mit Google-Operatoren

Facebook-Posting Barbara Stöckl(archiviert)

OTS-Aussendung zu «STÖCKL LIVE» (archiviert)

dpa-Faktencheck zu gefälschtem Mateschitz-Bericht

Bericht der «Kronen Zeitung» (archiviert)

Bericht auf orf.at (archiviert)

Armin Wolf auf Twitter (archiviert)

SWR-Beitrag auf Youtube (archiviert)