Wahl von Donald Trump
Keine Waffenruhe im Roten Meer
22.11.2024, 12:07 (CET), letztes Update: 25.11.2024, 10:51 (CET)
Seit über einem Jahr greifen die jemenitischen Huthi-Rebellen Schiffe im Roten Meer an. Die Angriffe sollen Druck auf Israel und seine Verbündeten ausüben und ein Ende der Militäroperationen in Gaza und im Libanon erzwingen. Die Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten soll die Kämpfer sozialen Medien zufolge zum Umdenken gebracht haben. Sie hätten einen Tag nach Bekanntgabe der Wahlergebnisse einen «sofortigen Waffenstillstand in den internationalen Gewässern» angekündigt. Hat es diese Reaktion gegeben?
Bewertung
Falsch. Seit sich der Sieg von Donald Trump abzeichnete, ist kein Huthi-Statement bezüglich eines Waffenstillstands veröffentlicht worden.
Fakten
Bereits 6. November zeichnete sich ab, dass Donald Trump die der nächste US-Präsident wird, obwohl die Auszählungen noch weiterliefen. Wie behauptet wird, sollen die Huthi-Rebellen am «Tag nach der Wahl» einen sofortigen Waffenstillstand angekündigt haben. Im Facebook-Post ist zwar der Mediensprecher der jemenitischen Huthis, Yahya Saree, zu sehen, wie sich mit einer Foto-Rückwärtssuche ermitteln lässt. Im Feed seines X-Accounts ist eine solche Aussage allerdings nicht zu finden.
Im Gegenteil: Auf Arabisch verkündete die Huthi-Armee am 7. November, dass die Operationen in den Gewässern weitergeführt werden. Am 8. November veröffentlichten sie eine Meldung, dass sie US-Flugkörper über dem westlichen Jemen abgefangen hätten. Am Wochenende nach den Wahlen führten die USA Angriffe gegen Waffenlager der Huthi. Die Huthi-Rebellen gaben danach bekannt, sie hätten US-amerikanische Schiffe angegriffen.
Diverse Medien berichteten über die gegenseitigen Feindseligkeiten. Derzeit gibt es also offensichtlich keinen Waffenstillstand. In internationalen Medien ist auch nichts darüber zu lesen, dass einer angekündigt wurde. Welche Auswirkungen die Wahl Trumps auf den Nahen Osten haben wird, ist noch völlig unklar.
Stand: 22.11.2025
Links
Facebook-Post (archiviert, Sharpic 1 archiviert, Sharepic 2 archiviert, Sharepic 3 archiviert)
Resultate der Foto-Rückwärtssuche (archiviert)
Alamy: Yahya Saree (archiviert)
AP: US-Präsidentschaftswahl 2024 (archiviert)
Armeesprecher der Huthi: X-Account (archiviert)
Pentagon: Meldung über US-Luftangriffe auf Stellungen der Huthi, 10.11.2024 (archiviert)
CNN: Artikel über militärische Operationen USA-Huthi, 11.11.2024 (archiviert)
NBC: Artikel über militärische Operationen USA-Huthi, 10.11.2024 (archiviert)
BBC: Artikel über militärische Operationen USA-Huthi, 13.11.2024 (archiviert)
Google-Recherche nach Berichten über Waffenstillstand nach dem Sieg von Trump (archiviert)
Armeesprecher der Huthi: Ankündigung der Huthi über weitere Angriffe auf See, 07.11.2024 (archiviert)
Armeesprecher der Huthi: Ankündigung der Huthi zur Weiterführung von militärischen Operationen, 08.11.2024 (archiviert)
Armeesprecher der Huthi: Erklärung der Huthi über militärische Operationen gegen die USA, 12.11.2024 (archiviert)
Armeesprecher der Huthi: Ankündigung der Huthi zur Weiterführung der Seeblockade, 03.11.2024 (archiviert)
Über dpa-Faktenchecks
Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.
Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.
Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an factcheck-schweiz@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.
Schon gewusst?
Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.