Milliardenprojekt in der Westukraine nicht staatlich

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges suchen Menschen aus der Ukraine Schutz in anderen europäischen Ländern. In einem Blogartikel wird die Behauptung aufgestellt, dass die ukrainische Regierung bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar in ein neues Skigebiet investiere. Dies, während europäische Staaten Steuergelder für die Versorgung ukrainischer Flüchtlinge aufwendeten. Stimmt diese Behauptung?

Bewertung

Die Behauptung ist falsch. Die ukrainische Regierung wird kein Geld in ein Skigebiet in den Karpaten in der Westukraine investieren. Hinter einem entsprechenden Projekt steht als Eigentümer und Hauptinvestor eine ukrainische Unternehmensgruppe namens OKKO Group.

Fakten

Die OKKO Group, zu der unter anderem eine Tankstellenkette gehört, informierte Ende Oktober über die erste Bauphase des geplanten Skigebiets namens «Goro Mountain Resort». Das Unternehmen bezifferte die Gesamtinvestitionen für mehrere Hotels, Skipisten und Liftanlagen auf rund 1,5 Milliarden US-Dollar. Ein Drittel dieser Investitionen will die OKKO Group selbst tätigen, eine Milliarde US-Dollar soll von anderen Investoren kommen. Der einzige Eigentümer und Hauptinvestor ist gemäss eigenen Angaben die OKKO Group.

Das ukrainische Onlinemedium «The Kyiv Independent» berichtete, dass es über die sogenannte «Investment Nanny»-Initiative zwar eine Partnerschaft mit der ukrainischen Regierung gebe. Diese beziehe sich allerdings auf eine beschleunigte Landvergabe und Steuerbefreiungen.

Die Idee für dieses Skigebiet ist nicht neu: Bereits 2017 wurde darüber berichtet, dass die Unternehmensgruppe das Projekt in Erwägung zog. Zwischen 2019 und 2021 wurde Land für das Bergresort gekauft. Der Baubeginn verzögerte sich mehrfach, zuletzt durch die russische Invasion in der Ukraine.

(Stand: 13.11.2024)