Geburtsurkunden sind finanziell wertlos

Wer in Deutschland geboren wird, ist angeblich bereits mit der Geburt reich. Ein Facebook-Post, wonach die Geburtsurkunde sehr wertvoll sein soll, wird auch von Schweizer Social-Media-Nutzern geteilt. «Neunzehn Millionen Euro, dass ist der durchschnittliche Wert Deiner Geburtsurkunde die an der Börse in New York gehandelt wird», wird behauptet (Schreibweise im Original). Stünde also jeder Person «für jedes Lebensjahr 172.727 Euro zu», wenn sie 110 Jahre alt würde?

Bewertung

Falsch. Geburtsurkunden werden nicht an der Börse gehandelt. Das Dokument kostet. Abgesehen von diesen Gebühren haben Geburtsurkunden jedoch keinerlei finanziellen Wert.

Fakten

An der New Yorker Börse (NYSE) werden verschiedene Produkte gehandelt. Geburtsurkunden gehören nicht zu dazu. Der Dienstleister US Birth Certificates widerspricht diesem Mythos ebenfalls. Ferner gibt es keinerlei Belege oder Hinweise dafür, dass Geburtsurkunden an irgendeiner Börse gehandelt würden.

Auch das US-Finanzministerium dementiert die Behauptung und warnt vor Betrugsversuchen, bei denen Bürgern vermeintliche Hilfe angeboten wird, um an das nicht existente Geld hinter der Geburtsurkunde zu gelangen.

Ein angebliches «Kollateralkonto», welches auch mit der Migration in Verbindung gebracht wird, existiert nicht. Erzählungen, welche diesen Begriff aufnehmen, oftmals auf Webseiten mit Narrativen der Verschwörungsbewegung QAnon.

Weit verbreiteter Mythos

Alle in der Schweiz geborenen Kinder müssen den Behörden gemeldet und in das Zivilstandsregister eingetragen werden. Das Zivilstandsamt des Geburtsortes stellt die Geburtsurkunde aus. Eine Geburtsurkunde kostet Stand September 2024 30 Franken zuzüglich Versandkosten.

(Stand: 23.9.2024)