Corona-Impfung
Genmanipulationsvorwürfe sind haltlos
5.12.2022, 15:25 (CET)
Seit fast zwei Jahren werden in der Schweiz mRNA-Impfstoffe gegen Sars-CoV-2 vertrieben. Fast 70 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind bereits geimpft. Mit insgesamt über 16 Millionen wurden mit Abstand am meisten die mRNA-Impfstoffe der Hersteller Moderna und Pfizer/Biontech verabreicht. Hartnäckig hält sich in den sozialen Medien die Behauptung, wonach durch die mRNA-Impfstoffe genetische Änderungen vorgenommen und Chips implantiert werden.
Bewertung
Weder die Corona-Vakzinen von Moderne noch jene von Pfizer/Biontech vermögen unsere DNA zu verändern, denn die mRNA dringt nicht in den Zellkern ein. Auch bei einer natürlichen Virus-Infektion gelangt mRNA in den Körper. Für die Chip-Theorie gibt es keinerlei Belege.
Fakten
Mit dem mRNA-Impfstoff wir der Bauplan eines bestimmten Virusbestandteils in den menschlichen Körper injiziert. Die vorab künstlich hergestellte mRNA wird mit der Impfung in die Zelle transferiert. Das Immunsystem erkennt das fremde Protein, worauf Abwehrmechanismen in Gang gesetzt und Antikörper gebildet werden.
Die mRNA bleibt jedoch ausserhalb des Zellkerns, wo sich unsere DNA befindet, und baut sich innerhalb kurzer Zeit wieder ab. Zudem fehlen den Impfstoffen für eine Umschreibung in eine DNA zwingend notwendige Proteine.
Die Schweizer Behörden weisen darauf hin, dass die mit der Corona-Impfung injizierte mRNA für den menschlichen Körper nicht gefährlich sei. mRNA sei grundsätzlich für die Proteinherstellung wichtig.
Die Covid-19-Impfstoffbestandteile sind in der Patienteninformation nachzulesen. Von einem Mikrochip ist hier nirgends die Rede. Es gibt keinerlei Belege dafür, dass in mRNA-Impfstoffen elektronische Bauteile enthalten sind.
(Stand: 5.12.2022)
Links
Covid-Statistik Schweiz: Impfung, Stand 29.11.2022 (archiviert)
SCNAT: Funktionsweise mRNA-Impfstoff (archiviert)
SCNAT: Mythos Genmanipulation (archiviert)
BAG: FAQ Covid-19-Impstoff (archiviert)
Patienteninformation Covid-19-Imfpstoff Comirnaty (archiviert)
Patienteninformation Covid-19-Imfpstoff Spikevax (archiviert)
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