Schwab sprach über die Auswirkung der Automatisierung

Das nächste World Economic Forum (WEF) 2023 findet wieder in Davos statt, mit dabei ist erneut der WEF-Gründer Klaus Schwab. Ein Ausschnitt eines Interviews mit ihm kursiert in den sozialen Medien. In der Videobeschreibung wird Schwab als «Satan und Nazi» beschimpft und behauptet, er sage im Interview: «Der Mittelstand muss weg». Hat Schwab diese Forderung aufgestellt?

Bewertung

Die Behauptung ist falsch, im Interview fallen diese Worte nicht. Schwab erklärt zwar, dass durch die Automatisierung Arbeitsplätze wegfallen würden, wovon insbesondere die Mittelschicht betroffen sei. Er fordert jedoch sicherzustellen, dass alle – auch der Mittelstand – von der vierten industriellen Revolution profitieren.

Fakten

Die Sequenz stammt von einem Interview, welches das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) am 19. Januar 2016 aufzeichnete. Das Interview thematisierte das von Schwab herausgegebene Buch «The Fourth Industrial Revolution». Über diese vierte industrielle Revolution diskutierten auch die WEF-Teilnehmenden im Jahr 2016, welches nach der Ausstrahlung des SRF-Interviews begann.

Klaus Schwab fordert nicht, die Mittelschicht abzuschaffen. Im Gegenteil: Er betont ihre Relevanz – sie sei der «Träger der Demokratie». Schwab warnt vor der Aushöhlung der Mittelschicht, dies würde soziale Spannungen erhöhen.

Schwab plädiert für einen politischen Weg, damit alle von der vierten industriellen Revolution profitieren können. Im Zuge der Automatisierungen würden Arbeitsplätze wegfallen. Das würde insbesondere die Mittelschicht treffen. Doch Schwab geht fest davon aus, dass aufgrund der Automatisierung auch neue Berufe entstehen.

Gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen sowie technischer und wissenschaftlicher Fortschritt führen immer wieder dazu, dass Berufe verschwinden (Download, zu gefährdeten und ausgestorbenen Handwerken siehe S. 30-33).

(Stand: 17.11.2022)