Katar gestattet Alkohol an der Fussball-WM 2022

Am 20. November 2022 beginnen die Fussball-Weltmeisterschaftsspiele in Katar. Seit Oktoberbeginn kursiert eine Grafik in den sozialen Medien, welche den Respekt vor der katarischen Religion und Kultur fordert. Dabei werden das Trinken von Alkohol, Homosexualität, unanständige Kleidung, vulgäre Ausdrucksweise untersagt. Ebenso Dating, das Fotografieren von Personen ohne deren Erlaubnis, das Hören lauter Musik sowie respektloses Verhalten in Gebetsstätten seien verboten. «[…] Katar hat die Regeln für die Fussball Weltmeisterschaft 2022 festgelegt», wird das Sharepic kommentiert. Sind diese Regeln für WM-Gäste verbindlich?

Bewertung

Die katarischen Behörden distanzieren sich von dem Plakat: Sie hätten es weder erstellt noch veröffentlicht. Eine Bürgerbewegung verbreitet die Grafik im Rahmen einer Kampagne namens «Reflect your Respect».

Fakten

Die offizielle katarische Organisation Supreme Committee for Delivery and Legacy, welche für die WM 2022 verantwortlich ist, distanziert sich in einem Tweet vom Sharpic. Dieses gebe weder die offiziellen Haltung Katars wieder, noch stamme die Grafik von einer offiziellen katarischen Stelle.

Auch gegenüber den Nachrichtenagenturen Reuters und Associated Presse (AP) sowie gegenüber den Faktencheckern von Check your Facts distanzieren sich die katarischen Behörden vom Sharepic.

Auf der offiziellen Homepage der Fifa WM 2022 wird die katarische Kultur erläutert sowie der Umgang mit Kleidung, Alkohol, öffentlichen Liebesbekundungen während der Fussball-Spiele. So lockerte Katat seine Haltung bezüglich Alkohol: In bestimmten Bereichen können WM-Besucher alkoholische Getränke konsumieren. Der Entscheid über den Umgang mit Alkohol an der WM ist Anfang September 2022 gefallen.

Wie im Sharepic zu sehen ist, stammt die Grafik von Reflect your Respect, welche diese auch in den sozialen Medien verbreitete. Die Kampagne begann im Jahr 2014 und soll mit Flyern und weiteren Informationsmaterialien insbesondere Ausländer auf die konservativen Bräuche und Traditionen Katars hinweisen und auf die katarischen Gesetzgebungen zum Anstand in der Öffentlichkeit sensibilisieren. Der Schwerpunk der Kampagne liegt bei den Kleidervorschriften.

Die WM in Katar löste wegen den konservativen islamischen Gesetzgebung einige Diskussionen aus. Die Deutsche Presse-Agentur veröffentlichte bereits einen Faktencheck über die Akzeptanz von queeren WM-Besuchern in Katar.

(Stand 26.10.2022)