Anfang 2021 wurden nur Kinder und Jugendliche aus Risikogruppen gegen Corona geimpft

Kinder und Jugendliche waren anfangs von den Covid-Impfkampagnen ausgeschlossen, da aussagekräftige Daten über Risiken und Wirksamkeit fehlten. Mit fortschreitenden Forschungen wurden die Impfstoffe auch für die jüngere Altersklasse zugelassen und empfohlen. Nun soll aus Daten der britischen Statistikbehörden von Ende 2021 angeblich hervorgehen, dass geimpfte Kinder 52-mal häufiger sterben als ungeimpfte, so die Behauptung auf Facebook (archiviert).

Bewertung

Viele der geimpften Kinder in der zitierten Statistik hatten eine Vorerkrankung. Die Sterblichkeitsrate in Risikogruppen ist höher als im Bevölkerungsdurschnitt - unabhängig von einer Impfung. In Grossbritannien sind 2021 der Statistikbehörde zufolge weder Kinder noch Jugendliche aufgrund der Covid-19-Impfung gestorben.

Fakten

Der Facebook-Post verweist auf einen Artikel von Corona-Transition, welche sich wiederum auf die Berichterstattung von The Exposé beruft. Die Datenbasis für deren Berechnung sind dem britischen Office for National Statisics (ONS) entnommen und stammen aus dem Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Oktober 2021.

Das ONS registrierte bis Dezember 2021 zehn Todesfälle, bei welchen die Covid-19-Impfung zum Ableben beigetragen habe. Darunter waren jedoch keine Todesfälle bei unter 35-Jährigen. Kann in der Gruppe der Geimpften trotzdem der Anteil der Verstorbenen deutlich höher sein?

Zunächst wurden im Vereinigten Königreich Impfdosen lediglich an junge Personen abgegeben, welche wegen Vorerkrankungen ein hohes Risiko für einen schweren Covid-Verlauf hatten. Erst ab 23. August 2021 gaben die britischen Behörden die Impfung für alle 16- bis 17-Jährigen frei, Mitte September konnten sich dann auch 12- bis 15-Jährige ohne Vorerkrankungen impfen lassen.

Da in der zitierten Statistik lediglich Daten bis Ende Oktober 2021 berücksichtigt wurden, waren in der Gruppe der geimpften Kinder und Jugendlichen überdurchschnittlich viele Risikopatienten. Eine höhere Sterblichkeitsrate in dieser Altersgruppe ist daher erwartbar - und kein Beleg für einen Zusammenhang mit der Impfung.

(Stand: 11.3.2022)