Gefälschte Tweets zeigen Youtuber - kein Bezug zu Ukraine und Afghanistan

Unabhängige Berichterstattung aus bewaffneten Konflikten gibt es kaum, Reporter, die sich in Kriegsgebiete wagen, gehen ein hohes Risiko ein. Einige bezahlen für ihren Mut mit dem Leben. Aktuell werden in den sozialen Medien Screenshots zweier angeblicher Tweets des Nachrichtensenders CNN gegenübergestellt (archiviert). Auf beiden ist dieselbe Person abgebildet, dem Text zufolge handelt es sich um «Bernie Gores». «Dieselbe Person, die von den Taliban in Afghanistan hingerichtet wurde, ist auch das erste amerikanische Todesopfer in der Ukraine-Krise», kommentiert ein Facebook-User das Sharepic und schließt daraus: «CNN ist der Feind des Volkes». Wer ist in den Tweets tatsächlich abgebildet und stammen diese tatsächlich von dem Nachrichtensender?

Bewertung

Beide Tweets stammen von gefälschten CNN-Twitter-Accounts. Abgebildet ist der Youtuber Jordie Jordan.

Fakten

Tweets stammen von Fake-Accounts

Beide Tweets über den vermeintlichen Tod von «Bernie Gores» sind gefälscht, diese haben nichts mit dem Nachrichtensender CNN zu tun. Beide Twitter-Konten CNN Ukraine und CNN Afghanistan waren Fälschungen und wurden daher von Twitter gelöscht. Die Tweets sind im Internet-Archiv zu finden.

Der US-amerikanische Sender Cable News Network unterhält mehrere Twitter-Accounts, welche von Twitter verifiziert sind, wie dem Häkchen auf blauem Grund hinter dem Profilname zu entnehmen ist. Beide Accounts mit den Meldungen zum angeblichen Tod Gores wiesen kein solches Verifizierungszeichen auf. Zudem lässt sich auch keine entsprechende Meldung auf der Seite von CNN finden.

CNN bezog Stellung zu den kursierenden Tweets und bezeichnete diese als Falschinformation. Der Sender distanziert sich von den beiden Tweet-Inhalten sowie von beiden Twitter-Accounts.

Abgebildete Person ist ein Youtuber

Mit einer Foto-Rückwärtssuche lässt sich ermitteln, dass die abgebildete Person ein amerikanischer Youtuber und Twitch-Streamer ist. Sein Name lautet Jordie McCraty Jordan. Es lässt sich keinerlei Verbindung mit Afghanistan oder mit der aktuellen Ukraine-Krise finden.

(Stand: 9.3.2022)