Geimpfte infizieren sich seltener und bei Infektion nimmt ihre Viruslast schneller ab als bei Ungeimpften

Einige Menschen zweifeln den Nutzen der Covid-19-Impfstoffe allgemein an. In einem Sharepic (archiviert) wird im Speziellen behauptet, Geimpfte gäben Sars-CoV-2 gleichwertig wie Ungeimpfte weiter. Stimmt das?

Bewertung

Geimpfte Menschen infizieren sich deutlich seltener mit Sars-CoV-2 als ungeimpfte. Bei Untersuchungen zur aktuell vorherrschenden Delta-Variante konnte zwar bei Geimpften eine ähnlich hohe Viruslast festgestellt werden wie bei Ungeimpften. Doch Studien weisen auch darauf hin, dass die Viruslast bei geimpften Infizierten schneller abnimmt. In welchem Maß die Impfung die Übertragung reduziert, ist derzeit noch nicht exakt zu bemessen.

Fakten

Die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sowie der Vektor-Impfstoff von Astrazeneca böten nach jetzigem Kenntnisstand eine Wirksamkeit von etwa 75 Prozent gegen eine symptomatische Infektion mit der vorherrschenden Delta-Variante, so das deutsche Robert Koch-Institut. Vollständig geimpfte Menschen infizieren sich also deutlich seltener mit Sars-CoV-2.

Studien fanden allerdings heraus, dass die Viruslast bei Geimpften sowie Ungeimpften etwa gleich hoch sei. Das stellten Forscherinnen und Forscher anhand von PCR-Tests bei mit der Delta-Variante Infizierten fest. Allerdings weisen Untersuchungen auch darauf hin, dass die Sars-CoV-2-Viren bei geimpften Personen schneller eliminiert werden als bei ungeimpften. Eine Untersuchung ergab, dass die Viruslast bei vollständig geimpften Infizierten während der ersten drei Tage abnahm.

Die Studienautorinnen und -autoren weisen mehrfach auf die Grenzen der Ermittlung der Infektiosität einer Person anhand ihrer PCR-Werte hin. Bei geimpften Personen werden die infektiösen Virenpartikel aufgrund der Wirksamkeit der Covid-19-Vakzine rasch entschärft. Zurück bleiben beschädigte und ineffektive Partikel - die jedoch von PCR-Tests registriert werden.

Die Studien betonen, dass der abnehmende Impfschutz im Laufe der Zeit zu berücksichtigen sei. Denn damit werde auch eine Übertragung zunehmend wahrscheinlicher, vermuten die Studienautoren und betonen, dass Auffrischungsimpfungen dem entgegenwirkten.

(Stand: 14.12.2021)