Foto zeigt Mitarbeiter einer Tierschutzorganisation beim Säubern des Flusses

Eine angeblich berührende Geste eines Affen gegenüber einem Menschen lässt in den sozialen Medien (archiviert) die Emotionen hochgehen. Zu sehen ist ein Orange-Utan, der die Hand zu einem im Fluss stehenden Menschen ausstreckt. Begründet wird diese Geste, der Affe helfe einem Geologen, der im Schlamm stecken geblieben sei. «Eine tolle Lektion für Menschen die seinen Lebensraum bedrohen», ist zu lesen.

Bewertung

Das Bild zeigt einen Mitarbeiter der Tierschutzorganisation BOS beim Säubern des Flusses. Warum der ebenfalls abgebildete Orange-Utan die Hand ausstreckt, ist nicht bekannt.

Fakten

Das Foto stammt vom Fotografen Anil Prabhakar und wurde am 23. Januar 2020 auf Instagram hochgeladen. Er beschriftete das Bild mit den Worten: «Let me help you? : Once Humanity dying in Mankind, sometime animals are guiding us back to our basics». Dies bedeutet in etwa, wenn die Menschlichkeit stirbt, führen uns Tiere zum Wesentlichen zurück.

Prabhakar schoss as Foto nach Angaben der Borneo Orangutan Survival Foundation (BOS) während eines Besuches in einem Rettungszentrum der Tierschutz-Organisation in Kalimantan auf der Insel Borneo. Die Schutzinsel ist für Orange-Utans angelegt, die aufgrund körperlicher oder seelischer Verletzungen nicht fähig sind, in freier Wildbahn zu überleben. So auch das abgebildete Orange-Utan-Weibchen Anih.

Beim Mann neben Anih handelt es sich um einen BOS-Mitarbeiter. Diese säubern die um die Schutzinsel angelegten Gewässer regelmässig, damit die Orange-Utans die Insel nicht verlassen können. Die Affen sind zwar auf der Insel geschützt und erhalten Betreuung, trotzdem sind sie verwildert und leben in grösstmöglicher Freiheit.

Dem CEO der BOS-Foundation Jamartin Sihite zufolge kennen sich der Mann und Anih seit fast 30 Jahren. Anih weiss, dass von den Mitarbeitern keine Gefahr ausgeht, eher sogar Hilfe und Nahrung zu erwarten ist. Sihite kann die Geste des Affenweibchens nicht erklären: Wahrscheinlich habe es nach Nahrung gefragt.

Das Foto zeigt also keinen Geologen in Not. In einem CNN-Interview schildert der Fotograf, der BOS-Mitarbeiter habe sich anschliessend entfernt und sei eigenständig aus dem Wasser gestiegen.  

(Stand: 15.10.2021)