Eriksens Kollaps an der Fussball-EM hat nichts mit Impfung zu tun

30.07.2021, 09:23 (CEST)

Beim Vorrundenspiel der Europameisterschaft gegen Finnland ist der dänische Fussballspieler Christian Eriksen kollabiert und musste reanimiert werden. Nutzer sozialer Medien (archiviert) aus der Schweiz begründen dies mit der angeblichen Covid-19-Impfung des Spielers.

Bewertung

Es gibt keine Belege dafür, dass Christian Eriksen zum Zeitpunkt des Spiels am 12. Juni 2021 gegen Covid-19 geimpft war. Der Teamarzt der dänischen Nationalmannschaft widerspricht dem genauso wie der Manager des italienischen Fussballvereins Inter Mailand, für den Eriksen spielt. Auch sei Eriksen noch nicht mit Sars-CoV-2 infiziert gewesen.

Fakten

Christian Eriksen war zum Zeitpunkt des Spieles weder gegen Covid-19 geimpft noch jemals mit dem Virus infiziert. Dies sagte der Manager des italienischen Fussballvereins Inter Mailand Giuseppe Moretta dem italienischen TV-Sender «Sky Sport». Auch der Teamarzt Piero Volpi des Mailänder Clubs dementierte, dass Erikson jemals an Covid-19 erkrankt war. Er habe jede medizinische Untersuchung seit seinem Beitritt Anfang 2020 problemlos bestanden.

Der Vorsitzende der medizinischen Kommission der Uefa, Tim Meyer, stellte an einer Pressekonferenz klar: Es gibt keine Hinweise darauf, dass der Vorfall mit der Corona-Pandemie oder mit der Impfung zu tun hat.

Die Spieler mussten für den Wettbewerb keine Covid-19-Imfpung vorweisen. Der dänische Nationaltrainer Kasper Hjulmand kritisierte die für die Austragung des Turniers zuständige Uefa dafür. Diese hatte im Vorfeld der EM nicht dafür gesorgt, dass sämtliche Mannschaftsmitglieder eine Impfung erhalten.

(Stand: 29.7.2021)

Links

«Stuttgarter Zeitung»: Zitat Marotta (13.6.2021) (archiviert)

AP: Zitat Volpi (13.6.2021) (archiviert)

Pressekonferenz Deutscher Fussball-Bund: Zitat Tim Meyer (13.6.2021) (archiviert)

«Sportsfinding.com»: Zitat Kasper Hjulman (9.6.2021) (archiviert)

Facebook-Post (archiviert)

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