Mehrfach und problemlos

Bunte «Fanhansa»-Maschine der Lufthansa landete in Doha

23.11.2022, 15:59 (CET)

Eine bunte Schar von Menschen, die ein Team bilden, dazu der Slogan «Diversity Wins» (Diversität siegt): Eine «Fanhansa»-Maschine mit dieser Lackierung fliegt derzeit durch die Welt - auch nach Katar.

In einem Facebook-Post wird behauptet, Katar habe sich geweigert, das Flugzeug der Nationalmannschaft «wegen der LGBT-Symbolik landen zu lassen». Deswegen sei die Maschine nicht nach Doha (Katar) sondern in den Oman geflogen. Von dort aus habe die Nationalmannschaft dann mit einer anderen Fluggesellschaft nach Katar weiterreisen müssen.

Bewertung

Die Behauptung ist falsch. Tatsächlich ist die «Fanhansa»-Maschine bereits mehrfach ohne irgendwelche Probleme in Doha gelandet.

Fakten

Die deutsche Herren-Fußballnationalmannschaft flog am 14. November nach Oman, um dort am 16. November zu einem letzten Vorbereitungsspiel gegen die Nationalmannschaft von Oman anzutreten. Dazu benutzte die Mannschaft nach einer Pressemitteilung der Lufthansa vom 13. November 2022 einen Linienflug, der über Maskat (Oman) nach Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) führte.

Diese Maschine ist mit einer Sonderlackierung ausgestattet. Neben dem Slogan «Diversity Wins» und dem Schriftzug «Fanhansa» sind auf dem Flugzeug Sportler und Sportlerinnen unterschiedlicher Herkunft und Hautfarben zu sehen.

Unter Berufung auf ein arabisches Internetportal wird in dem Facebook-Post behauptet, die Sonderlackierung des Flugzeugs mit der Darstellung junger Männer sei als «homosexuelle Propaganda» gewertet worden. Deswegen habe Katars Regierung der Maschine die Landung verweigert und die Fußballspieler hätten mit diesem Flugzeug nicht nach Doha fliegen dürfen.

Dies hat mit der Wirklichkeit allerdings nichts zu tun. Am 14. November flog die Maschine wie geplant über Oman nach Dubai. Insofern konnten katarische Behörden eine Landung nicht verweigert haben. Seither ist die «Fanhansa»-Maschine mit der Registrierung D-AIKQ bereits mehrfach aus Frankfurt kommend in Doha gelandet.

Laut der Webseite flightradar24.com, die weltweit Flugbewegungen verfolgt, landete das Flugzeug mit der Sonderlackierung am 16., 18. und 19. November in Doha. Dabei gab es nach Angaben eines Lufthansa-Sprechers keinerlei Probleme. Die Maschine wurde auch für Flüge nach Dallas, New York (USA) und Lagos (Nigeria) eingesetzt.

Doha ist derzeit nicht Teil des normalen Flugplans der Lufthansa. Ein Sprecher der Fluggesellschaft sagte der Deutschen Presse-Agentur, man habe wegen der Fußball-Weltmeisterschaft insgesamt 18 Extra-Flüge für Fußballfans eingeplant. Davon werde sicherlich auch weiterhin ein Teil mit der «Fanhansa» bedient. Allerdings könnten andere Maschinen eingesetzt werden, falls die Buchungen das erforderten oder falls die Maschine mit der Sonderlackierung anderswo in der Welt unterwegs sei.

(Stand 23.11.2022)

Links

Facebook-Post, archiviert

Pressemitteilung Lufthansa, archiviert

Flightradar zu d-aikq, archiviert

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