Gründer des Weltwirtschaftsforums hat mit Twitteraccount nichts zu tun
13.11.2020, 13:48 (CET)
Der Gründer des Weltwirtschaftsforums (World Economic Forum/WEF) in Davos, der deutsche Unternehmer Klaus Schwab (82), sieht angeblich Nahrungsmittelengpässe voraus. Und Lebensmittelpakete sollen nur geimpfte Menschen bekommen. Diese Botschaften wurden jedenfalls auf einem Twitter-Account verbreitet, der Schwabs Namen trägt.
BEWERTUNG: Der Twitter-Account «@_Klaus_Schwab» hat mit Schwab nichts zu tun. Er wurde am Freitag von Twitter gesperrt. Screenshots des Accounts kursieren aber noch in den sozialen Medien.
FAKTEN: Auf dem Account wurden seit Ende Oktober 2020 eine ganze Reihe von Tweets veröffentlicht, die vielfach über Facebook weiterverbreitet wurden. Dabei wurden sie häufig als Beweis für Pläne der herrschenden Eliten für den Aufbau einer angeblichen «neuen Weltordnung» gewertet.
Auf dem falschen Twitter Account (archiviert) war ein Foto Schwabs in einem talarartigen Gewand zu sehen. Dieses findet sich auf der Webseite der Kaunas University of Technology in Litauen und wurde bei der Verleihung einer Ehren Doktorwürde im Oktober 2017 aufgenommen.
In verschiedenen Tweets äußert sich der falsche Schwab in gelegentlich bizarrer Weise. So schlägt er nach der Schließung der britischen Pubs den dort Beschäftigten vor, es sei «Zeit, sich als Impfdaten-Analytiker, Drohnenpilot oder Einweiser bei der Verteilung von Lebensmittelrationen fortzubilden».
Der falsche Schwab teilte auch mit, das Weltwirtschaftsforum werde mit der Regierung des künftigen US-Präsidenten Joe Biden zusammenarbeiten, «um sicherzustellen, dass die meisten Menschen die bevorstehende Lebensmittelknappheit überleben». Bürger, deren Impfdokumente auf dem neuesten Stand seien, würden «regelmäßig Pakete mit Proteinprodukten auf Pflanzenbasis» erhalten.
In sozialen Medien werden viele dieser Äußerungen offensichtlich für authentisch gehalten. Schwab wird vorgeworfen, mit dem vom Weltwirtschaftsforum propagierten «großen Neustart» (Great Reset) in den internationalen Beziehungen als Folge von Covid-19 die globale Gesellschaft grundsätzlich verändern zu wollen und eine Herrschaft von Technokraten anzustreben.
Der in Ravensburg geborene Schwab hatte 1971 das Weltwirtschaftsforum gegründet und sich in einer Reihe von Büchern vor allem dafür eingesetzt, dass Unternehmen nicht nur profitorientiert denken sollten. In zwei Büchern hat er sich mit der «vierten industriellen Revolution» befasst, die schneller und tiefgreifende als alle vorhergehenden ethischen und wirtschaftlichen Veränderungen verlaufe.
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LINKS:
Facebook-Posting über angeblichen Schwab-Tweet: https://www.facebook.com/emmi.maus.9828/posts/370405404409083 (archiviert: https://archive.vn/oZIIg)
Twitter-Account «@_Klaus_Schwab», archiviert: https://archive.ph/oN3wi
Archivierte Tweets vom Account «@_Klaus_Schwab»: https://web.archive.org/web/*/https://twitter.com/_Klaus_Schwab/*
Foto Schwabs: https://en.ktu.edu/people/klaus-schwab/
Weltwirtschaftsforum zu Great Reset: https://www.weforum.org/great-reset/
Offizieller Lebenslauf Klaus Schwab: https://www.weforum.org/about/klaus-schwab
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