Plakat mit «Demogeld» ist Satire

Am 11. Januar 2025 versammelten sich rund 10.000 Menschen zu Demonstrationen gegen den AfD-Bundesparteitag im sächsischen Riesa. Unter ihnen befand sich auch Vertreter der Satire-Partei «Die Partei», die einen Stand aufgebaut hatten. In den sozialen Medien kursiert nun ein Sharepic, das ein Plakat zeigt, auf dem «Die Partei» mit sogenanntem Demogeld wirbt - also Bezahlung für die Teilnahme an einer Demonstration. «Die linken Faschisten werden auch noch fürstlich mit DEMOGELD belohnt!», kommentiert ein User das Bild - und nimmt es offenbar ernst. Zurecht?

Bewertung

Bei dem Plakat vor dem Stand der Partei handelt es sich um Satire. Dort wurde kein echtes Geld ausgezahlt.

Fakten

Das Foto im Sharepic ist echt, «Die Partei» protestierte mit dem Plakat tatsächlich gegen den AfD-Parteitag in Riesa. Auf Nachfrage bestätigt «Die Partei» dies gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der Aufnahmeort ist in der Pausitzer Straße nahe der Arena von Riesa. Doch sowohl das Plakat als auch die Behauptung, Demonstranten würden an dem Stand der Partei Geld erhalten, sind satirisch gemeint.

«Die Partei» stellte dpa Kopien des verteilten vermeintlichen «Demogelds» zur Verfügung. Die verfremdeten Scheine erinnern optisch an den 500-Euro-Schein, zeigen aber die «Die Partei»-Politiker Martin Sonneborn und Sibylle Berg sowie die Zahl Null. Um echtes Geld handelt es sich nicht.

«Die Partei» nutzt Satire, um aktuelle Entwicklungen und das Verhalten anderer Parteien zu kommentieren - so auch mit der Idee des «Demogelds» für Demonstranten. Dieser Mythos hält sich seit Jahren und taucht immer wieder in sozialen Medien auf. Eine ältere Erwähnung ist ein satirischer Artikel der «taz» aus dem Jahr 2015, der ironisch behauptete, Antifa-Anhänger würden für ihre Teilnahme an Demonstrationen vom Staat bezahlt.

Vermeintlich bezahlte Aktivisten sind immer wieder Thema

Faktenchecker von «Correctiv» haben diesen Mythos bereits widerlegt. Auch die Seite «Mimikama», hat das Thema «Demogeld» schon aufgegriffen. Nutzerinnen und Nutzer zum Beispiel aus dem rechten Spektrum fallen regelmäßig auf Falschbehauptungen herein, laut denen antifaschistische und linke Aktivisten bezahlt würden.

«Die Partei» wurde 2004 von Mitarbeitern des Satiremagazins «Titanic» um den damaligen Chefredakteur Martin Sonneborn gegründet. Sonneborn und die Schriftstellerin Sybille Berg sitzen derzeit als Abgeordnete der Partei im EU-Parlament.

(Stand: 21.1.2025)