Foto zeigt Weihnachtsmarkt in Frankfurt, nicht in Ungarn

Regelmäßig werden in der Adventszeit Fotos von Barrieren an Weihnachtsmärkten in sozialen Medien verbreitet. Mit der Gegenüberstellung eines festlich beleuchteten Platzes angeblich in Ungarn und eines abgesicherten Marktes in Deutschland wird der Anschein erweckt, das osteuropäische Land mit seinem rigiden Migrationskurs gegenüber Flüchtlingen müsse sich nicht vor möglichen Anschlägen schützen.

Bewertung

Falsch. Das Foto zeigt nicht Ungarn, sondern den Weihnachtsmarkt in Frankfurt am Main im Jahr 2014.

Fakten

Nach dem islamistischen Terroranschlag mit zwölf Toten am Berliner Breitscheidplatz im Dezember 2016 stellen sich viele Länder Fragen zur Sicherung publikumsreicher Veranstaltungen. Auch aus Ungarn sind aus der Zeit danach Vorkehrungen an Weihnachtsmärkten bekannt - wie etwa 2016, 2017 oder aktuell 2024 in der Hauptstadt Budapest.

Beide Fotos aus Deutschland

Die Aufnahme, die angeblich aus Ungarn stammen soll, zeigt in Wahrheit den Weihnachtsmarkt am Römerberg in Frankfurt am Main. Seit spätestens 2014 ist dasselbe Motiv auf Stockfoto-Anbieterseiten wie dieser zu finden und wird im Jahr 2024 weiterhin zur klassischen Bebilderung von Artikeln über die Adventszeit genutzt.

Heimelige Bilder aus Frankfurt gibt es aber nicht nur aus den Jahren vor dem Anschlag in Berlin, sondern auch ganz aktuell.

Die Aufnahme mit Barrieren aus dem Social-Media-Post stammt tatsächlich aus Deutschland. Das Foto der Nachrichtenagentur AFP zeigt den Markt am Berliner Breitscheidplatz im Tageslicht und wurde Ende November 2017 ein Jahr nach der Attacke am selben Ort aufgenommen.

Weitere Bild-Kombo falsch

Im Dezember 2024 verbreitet sich auch eine andere falsche Gegenüberstellung des Fotos vom Breitscheidplatz mit einer angeblichen Aufnahme aus Ungarn. Diese ist schon in vergangenen Jahren genutzt und von Faktencheckern widerlegt worden. Das vermeintliche Foto aus Ungarn zeigt hier in Wirklichkeit den Weihnachtsmarkt am Wenzelsplatz in Prag. Aufgenommen wurde das Bild am 27. November 2011.

(Stand: 10.12.2024)