Logos missbräuchlich verwendet

Betrüger ahmen Amazon- und Facebook-Seiten nach

29.11.2024, 12:21 (CET)

Viele Internetseiten nutzen Promi-Bilder, um Vertrauen zu schaffen. Auch Eckart von Hirschhausen taucht zusammen mit einem Abnehmpräparat auf. Doch die Webseite entpuppt sich als dreiste Kopie.

Sogenannte Nahrungsergänzungsmittel und Tabletten, die beim Abnehmen helfen sollen, sind ein riesiger Markt - auch online. Auf einer Seite, die auf den ersten Blick wie das Facebook-Profil des Arztes Eckart von Hirschhausen aussieht, kann man ein solches Präparat bestellen. Doch die Seite hat weder etwas mit dem Mediziner noch mit Facebook zu tun.

Bewertung

Es handelt sich nicht um ein seriöses Angebot. Um Menschen zur Eingabe persönlicher Daten und zu Zahlungen zu bewegen, werden hier verschiedene Internet-Konzerne nachgeahmt. Dazu werden Fotos von Prominenten aus dem Kontext gerissen.

Fakten

Nach Angaben der Verbraucherzentrale häufen sich Beschwerden zu Internetshops, die Tabletten vertreiben. In einigen Fällen ist es schwer zu erkennen, ob ein Angebot vertrauenswürdig ist.

Viele Fälschungen lassen sich jedoch leicht entlarven. So wurde der angebliche Facebook-Post von Eckart von Hirschhausen nicht unter der URL «facebook.com» veröffentlicht, sondern auf einer Seite namens «haixia100.com».

Damit ist klar, dass hier das Facebook-Design kopiert wurde und es sich um keinen echten Beitrag des Arztes handelt. Unter demselben Link werden in anderen Ländern andere gefälschte Inhalte angezeigt, zum Beispiel angebliche Facebook-Beiträge der US-Sängerin Kelly Clarkson oder eine gefälschte Amazon-Seite. Es handelt sich also um eine internationale Betrugsmasche.

Unterhalb des angeblichen Hirschhausen-Posts befindet sich ein roter Balken, über den man zu einer angeblichen Bestellmöglichkeit weitergeleitet wird. Doch auch ein Klick auf das Facebook-Logo oder andere Schaltflächen führt auf dieselbe Seite.

Wer für diesen Online-Shop verantwortlich ist, lässt sich nicht ohne Weiteres herausfinden, denn ein Impressum fehlt hier ebenso wie bei der gefälschten Facebook-Seite. Das Digitale-Dienste-Gesetz verlangt jedoch, dass detaillierte Informationen wie Name, Anschrift oder E-Mail-Adresse des Betreibers auf einer Internetseite «leicht erkennbar und unmittelbar erreichbar sein müssen».

(Stand: 29.11.2024)

Links

Verbraucherzentrale über Nahrungsergänzungmittel (archiviert)

Fake-Seite I (archiviert)

Fake-Seite II (archiviert)

Fake-Seite III (archiviert)

Bestell-Seite (archiviert)

Digitale-Dienste-Gesetz (archiviert)

IHK Chemnitz zur Impressumspflicht (archiviert)

Über dpa-Faktenchecks

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