Keine Exmatrikulation

Hamburger Studenten blieben weiter eingeschrieben

30.10.2024, 09:27 (CET)

Zwei verschiedene Vorfälle, bei denen Studenten beteiligt waren, haben Debatten um deren Exmatrikulation ausgelöst. Wurde in Hamburg mit zweierlei Maß gemessen?

Eine Studentin der HAW Hamburg ist in einem Video auf Sylt beim Singen fremdenfeindlicher Liedzeilen zu sehen, ein Student der Universität Hamburg ist Mitorganisator einer islamistischen Demonstration. Erstere soll aufgrund ihres Verhaltens exmatrikuliert worden sein, während Letzterer weiter studieren dürfe, ist nun in den sozialen Netzwerken zu lesen. Stimmt das? 

Bewertung

Nein. In beiden Fällen wurden die betreffenden Personen nicht exmatrikuliert, dürfen also weiter studieren.

Fakten

Nach einer Prüfung entschied der Exmatrikulationsausschuss der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) einstimmig, dass es kein Exmatrikulationsverfahren gegen die Studentin aus dem Video auf Sylt geben werde. Gleichzeitig distanzierte sich die HAW jedoch «eindeutig von dem viral gegangenen Video und den darin geäußerten Inhalten».

Auch der Student, der eine islamistische Demonstration mitorganisiert hatte, blieb eingeschrieben. In einer Landespressekonferenz wies Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg, darauf hin, dass man auf die privaten Aktivitäten des Lehramtsstudenten keinen Einfluss habe. «Es ist aber auch klar festzuhalten, dass bisher keine Vorfälle im universitären Kontext im Zusammenhang mit dieser Person bekannt sind», sagte der Unipräsident.

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) betonte jedoch, dass er aufgrund seiner extremistischen Haltung nach seinem Abschluss in Hamburg kein Lehrer sein werde: «Diese Person ist bekannt, der Name ist bekannt und deshalb wird er in Hamburg kein Lehrer sein.»

(Stand: 29.10.2024)

Links

Pressemitteilung der HAW Hamburg (archiviert)

«Welt»-Artikel zur Landespressekonferenz (archiviert)

t-online über «Muslim Interaktiv»-Anführer (archiviert)

Facebook-Post (archiviert)

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