Personalisierte Produkte

Coca-Cola erlaubt keine religiösen Begriffe auf Dosen in USA

23.10.2024, 18:32 (CEST), letztes Update: 29.10.2024, 09:24 (CET)

Wird der Schriftzug «Jesus liebt dich» von Coca-Cola in den USA blockiert, während «Allah» und «Satan» erlaubt sind? Ein Faktencheck zeigt: Religiöse Begriffe sind generell nicht zugelassen.

Der Getränkehersteller Coca-Cola erlaubt es seinen Kunden in den USA, einzelne Produkte mit einem Satz ihrer Wahl zu personalisieren. In sozialen Netzwerken wird nun behauptet, dass es dabei nicht möglich sei, «Jesus liebt dich» auf Englisch zu schreiben, während die Begriffe «Allah» und «Satan» angeblich kein Problem darstellen würden. Werden Christen in den USA wirklich von der bekannten Getränkemarke diskriminiert?

Bewertung

Nein, die Namen religiöser Figuren oder Begriffe dürfen nicht auf personalisierten Dosen erscheinen, wie Coca-Cola auf dpa-Anfrage mitteilt. Dieses Verbot gilt sowohl für «Jesus» als auch für die Wörter «Allah» und «Satan».

Fakten

Die Behauptung geht auf ein Video zurück, das am 22. September 2024 auf Facebook veröffentlicht wurde. Darin zeigt ein Mann, wie er versucht, eine Dose in einem Einkaufszentrum zu personalisieren. Die Aufnahme soll belegen, dass Begriffe wie «Allah» und «Buddha» eingegeben werden können, jedoch nicht «Jesus».

Auf dpa-Anfrage erklärt das Unternehmen aber, das Personalisierungstool lasse «keine Namen oder Phrasen mit religiösem Inhalt oder Namen von politischen Kandidaten, Marken oder Prominenten» zu. Selbst wenn ein Begriff zunächst nicht abgelehnt wird, gebe es laut dem Konzern «mehrere Prüfungsstufen, die es nicht erlauben, den Namen oder Ausdruck auf die Flasche oder Dose zu drucken».

Ein Test mit dem Tool, das sich im US-amerikanischen Online-Shop von Coca-Cola befindet, bestätigt diese Aussagen. Wenn man die Namen «Satan», «Allah» und «Jesus» zusammen mit dem Satz «loves you» angibt, erscheint eine Meldung in roter Schrift: «Es scheint, dass der von Ihnen gewünschte Name nicht genehmigt wurde», heißt es dort.

Weiter ist zu dort zu lesen: «Namen und Phrasen werden möglicherweise nicht genehmigt, wenn sie markenrechtlich geschützt sind, wenn sie politischer Natur sind, wenn es sich um Namen von Ländern, Prominenten oder religiösen Figuren handelt, sowie alles, was aus anderen Gründen als beleidigend angesehen werden könnte.»

Einige religiös konnotierte Begriffe, wie etwa «Pope», werden tatsächlich blockiert und bedürfen laut dem Tool einer «weiteren Prüfung». Es ist also falsch, dass Coca-Cola nur christliche Begriffe blockiert. In Deutschland ist es derzeit nicht möglich, Coca-Cola-Dosen zu personalisieren.

(Stand: 23.10.2024)

Hinweis: Ein fehlerhafter Link wurde nachträglich korrigiert

Links

Coca-Cola zu personalisierten Dosen in Deutschland (archiviert)

Personalisierte Dosen auf Coca-Cola-Seite in den USA (archiviert)

Tweet mit beispielhafter Meldung (archiviert)

US-amerikanischer Blogartikel mit Behauptung (archiviert)

Deutscher Blogartikel mit Behauptung (archiviert)

Originaler Facebook-Post mit Video (archiviert)

Facebook-Post (archiviert)

Facebook-Post mit Video (archiviert, Video archiviert)

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