Logo der «Tagesschau»

Facebook-Anzeige wirbt mit Fake-Artikel über Til Schweiger

20.9.2024, 16:12 (CEST)

Hier klicken, weil es geht um Til Schweiger: Mit dieser Masche versuchen unseriöse Seiten für dubiose Produkte zu werben. User sollen dann Daten eingeben.

Der Staat Deutschland soll angeblich Schauspieler Til Schweiger angeklagt haben. Das steht zumindest auf einer Webseite, die bei einer Facebook-Anzeige verlinkt ist und von der «Tagesschau» stammen soll. Seltsam, dass die ARD-Nachrichtensendung das aber nie berichtet hat.

Bewertung

Das «Tagesschau»-Logo wird missbräuchlich verwendet und Til Schweiger nicht verklagt: Der Artikel ist eine Fälschung. Er wird von dubiosen Seiten als bezahlte Facebook-Werbung verbreitet.

Fakten

In der Anzeige heißt es: «Wir verabschieden uns von Til...» - doch im verlinkten Artikel geht es nicht um einen Abschied von Til Schweiger. Stattdessen ist von einer Klage und einem Finanzprodukt die Rede, das der Schauspieler angeblich benutzt habe. Weshalb Schweiger konkret verklagt werde, wird im Text nicht weiter ausgeführt. Das alles widerspricht sich und zeigt bereits: Die Anzeige ist unseriös.

Wer nach den Stichwörtern «Til Schweiger», «Skandal» und «verklagt» sucht, findet keine Hinweise über eine Verbindung von Schweiger, dem Finanzprodukt oder der vermeintlichen Klage. In dem verlinkten Artikel ist zwar das Logo der «Tagesschau» zu sehen. Auf der echten Webseite der Nachrichtensendung existieren jedoch keine Einträge.

Die Internetadresse entlarvt den verlinkten Artikel als Fälschung: Während echte «Tagesschau»-Seiten mit «tagesschau.de» beginnen, leitet die Werbeanzeige auf «entergodworks.com» weiter. Auf der falschen Webseite ist nicht ersichtlich, wer für die Inhalte verantwortlich ist. Dabei müssen gewerblich genutzte Seiten laut Gesetz ein Impressum haben, das unter anderem eine Postadresse und Kontaktmöglichkeiten enthält.

Behörden warnen vor Eingabe von persönlichen Informationen

Bereits nach kurzer Zeit werden Nutzer auf der Fake-Seite dazu aufgefordert, sich für eine Plattform zu registrieren. Dort geht es um Bitcoin-Investitionen. Nutzer soll dort private Daten eingeben.

Verbraucherschützer und die Polizei warnen immer wieder davor, bei dubiosen Angeboten die eigene E-Mail-Adresse oder sonstige persönliche Daten weiterzugeben, auch weil diese Daten verkauft werden können.

Die Masche ist nicht neu: Gefälschte «Tagesschau»-Seiten hat die Deutsche Presse-Agentur (dpa) schon hier und hier falsifiziert - auch der Schauspieler Til Schweiger ist schon früher für unseriöse Werbung missbraucht worden.

(Stand: 20.9.2024)

Links

Facebook-Werbung (archiviert)

Google-Suche (archiviert)

Google-Suche (2)(archiviert)

Echte Webseite der «Tagesschau» (archiviert)

Verlinkte Fake-Seite (archiviert)

Über die Impressumspflicht (archiviert)

Warnung der Polizei (archiviert)

Warnung der Verbraucherzentrale (archiviert)

dpa Faktencheck (1)

dpa Faktencheck (2)

dpa Faktencheck (3)

Über dpa-Faktenchecks

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