Panikmache in Hessen

Polizei dementiert Gerüchte über grünen Sprinter

19.9.2024, 15:59 (CEST)

In einem Facebook-Post wird vor einem Kleinbus gewarnt, der angeblich Kinder in Gefahr bringt. Doch laut Polizei gibt es keine Hinweise auf solche Vorfälle. Sie mahnt zur Vorsicht vor Fake-Meldungen.

In sozialen Netzwerken verbreiten sich immer wieder Warnungen über angebliche Gefahren für Kinder, die nicht immer auf gesicherten Informationen beruhen. Ein aktueller Fall betrifft einen Facebook-Post über einen grünen Sprinter, der durch Dörfer fahren und Kinder mit Eiswagenmusik anlocken soll. Klingt fast nach einer Szene aus Stephen Kings «Es» und dürfte viele Eltern in Alarmbereitschaft versetzt haben. Doch Posts wie diese beruhen nicht unbedingt auf wahren Gegebenheiten.

Bewertung

Der Polizei sind keine Fälle bekannt, in denen in der Region ein grüner Sprinter unterwegs ist und Kinder gefährdet.

Fakten

In dem Facebook-Post heißt es: «Es fährt momentan durch die Dörfer ein grüner Sprinter.» Dazu wird ein Kennzeichen aus Kassel genannt. Angeblich stellt er sich «rechts an die Strasse und lässt Eiswagen Melodie abspielen. Polizei ist informiert - sprecht mit euren Kinder, dass sie da nicht hingehen!!!» (Schreibweise im Original)

Das Polizeipräsidium Nordhessen erklärt in einer Pressemitteilung, dass es keine ihr bekannten Vorfälle im Zusammenhang mit einem grünen Sprinter mit dem Kasseler Kennzeichen gebe. Genauer heißt es: «Aufgrund der kursierenden Meldung hat die Polizei konkrete Ermittlungen zu dem Fahrzeug angestellt» und «Beim Polizeipräsidium Nordhessen sind bislang keine Meldungen von unmittelbar betroffenen Personen über derartige Vorfälle eingegangen.» Zudem sei der Verfasser der Warnmeldung der Polizei nicht bekannt.

Vielmehr erklärt die Polizei, dass es sich bei dem grünen Sprinter um einen Schrotthändler handle. Diese spielen in der Regel auch laute Musik, um in der Nachbarschaft auf sich aufmerksam zu machen.

Stattdessen warnt die Polizei davor, die Meldung weiterzuverbreiten, «da man sich möglicherweise selbst strafbar machen kann». Die Polizei betont, Bürgerinnen und Bürger sollten vielmehr die Glaubwürdigkeit von Nachrichten überprüfen, da Falschmeldungen und Spekulationen Schaden anrichten können.

(Stand: 17.9.2024)

Links

Facebook-Beitrag (archiviert)

Pressemitteilung Polizeipräsidium Nordhessen (archiviert)

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