Ukraine

Vorgeblicher «Handelsblatt»-Titel ist eine Fälschung

11.09.2024, 17:35 (CEST)

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine wird von Fakes und Internet-Propaganda begleitet. Diesmal traf es zum wiederholten Male das Handelsblatt.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gibt es begleitende Internet-Propaganda. Dabei sind auch deutsche Medien betroffen. Im August 2024 tauchte ein vermeintlicher «Handelsblatt»-Titel auf, der ukrainische Soldatenhelme auf Holzkreuzen zeigt. Die Überschrift dazu: «Kursk. Ukrainische Soldaten erobern russisches Gebiet. Was ist der Preis für die vorübergehende Besetzung der Region Kursk?»

Bewertung

Das Cover ist gefälscht. Auf dem echten «Handelsblatt»-Titel ging es um den Chef des Rüstungsunternehmens «Rheinmetall».

Fakten

Bei dem vorgeblichen «Handelsblatt»-Titel soll es sich um die Wochenendausgabe vom 23., 24. und 25. August 2024 handeln, wie man am oberen Rand erkennt. Er trägt die Nummer 164.

Im Titelarchiv der Zeitung ist allerdings zu sehen, dass die echte Wochenendausgabe vom 23. bis 25. August eine andere ist. «Der Panzermann» lautet der Titel und widmet sich dem Chef des deutschen Rüstungsunternehmens Rheinmetall, Armin Papperger. Die Ausgabe trägt zudem die Nummer 163. Die 164 war eine Montagsausgabe ohne ganzseitiges Titelbild.

Die Wirtschafts- und Finanzzeitung aus Düsseldorf ist seit Beginn des Angriffskrieges von Russland schon öfter für Medienfakes missbraucht worden. Verbreiter von Desinformationen fälschten zudem weitere Titelcover von Zeitungen und Magazinen. Die Deutsche-Presse-Agentur hat etliche überprüft, zum Beispiel hier und hier.

Auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur antwortete das «Handelsblatt» bislang nicht.

(Stand: 11.9.2024)

Links

Fake-Cover bei Facebook(archiviert)

Fake-Cover Nahaufnahme (archiviert)

Wochenendausgabe vom 23.-25. August im Titelarchiv des Handelsblatts(archiviert)

dpa-Faktencheck zu gefälschtem Handelsblatt-Cover

dpa-Faktencheck zu gefälschtem Handelsblatt-Cover II

dpa-Faktencheck zu gefälschtem Charlie-Hebdo-Cover

dpa-Faktencheck zu gefälschtem Spiegel-Cover

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