Undurchsichtige Geschäfte

Schon wieder: Anzeige verlinkt auf Fake-Text über Dietmar Hopp

27.8.2024, 17:56 (CEST)

Immer wieder fälschen Betrüger Videos und Medientexte. Wer genauer hinguckt, erkennt den Fake.

Es ist ein klassisches Mittel, um unbedarfte Personen in die Betrugsfalle zu locken: Ein kurzes Video auf einer Facebook-Anzeige zeigt angeblich, wie auf dem Konto einer Person im Sekundentakt vierstellige Beträge eingehen. Die Anzeige verlinkt auf einen angeblichen Artikel des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel». Darin geht es dann um eine «revolutionäre Internettechnologie», die angeblich vom Unternehmer Dietmar Hopp stammen soll. Doch Vorsicht: Sein Name wurde schon mehrfach missbraucht, um für zweifelhafte Produkte zu werben.

Bewertung

Die Anzeige wirbt für eine unseriöse Finanzplattform. Sie hat weder etwas mit Hopp noch mit dem «Spiegel» zu tun.

Fakten

Im Video der Anzeige ist nicht ersichtlich, wer genau hier aktiv ist. Es wird eine Bank-App gezeigt, doch woher die Geldeingänge kommen, wo und in welchem Zusammenhang das angebliche Zitat von Hopp gefallen sein soll, oder wie das Produkt tatsächlich heißt, wird nicht klar. Es ist eine Werbeanzeige, die grundsätzliche Fragen offen lässt. Schon das macht misstrauisch.

Die Werbung verlinkt auf eine Webseite, die einem Artikel des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» nachempfunden ist. Allein die Internetadresse zeigt aber schon, dass es sich um eine Fälschung handelt. Während echte «Spiegel»-Seiten mit «spiegel.de» beginnen, verlinkt die Werbeanzeige auf «depixeltech.com».

Unseriöse Werbung mit gefälschten «Spiegel»-Texten über Hopp gab es schon öfter. Auch der Artikel über die angebliche «revolutionäre Internettechnologie» ist nicht beim «Spiegel» zu finden.

Auf der falschen Webseite ist nicht ersichtlich, wer für die Inhalte verantwortlich ist. Dabei müssen gewerblich genutzte Seiten laut Gesetz ein Impressum haben, das unter anderem eine Postadresse und Kontaktmöglichkeiten enthält.

Laut dem gefälschten «Spiegel»-Artikel habe Dietmar Hopp angeblich eine Investitionsplattform ins Leben gerufen. Vor einer Webseite mit dem gleichen Namen wie der angeblichen Investmentplattform hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in diesem Jahr eine Warnung ausgesprochen. Es bestehe der Verdacht, «dass die unbekannten Betreiber der Website immediate-code.com ohne Erlaubnis Finanz- und Wertpapierdienstleistungen anbieten.»

Behörden warnen vor Eingabe von persönlichen Informationen

Bereits nach kurzer Zeit werden Nutzer auf der Fake-Seite dazu aufgefordert, sich für die Plattform zu registrieren. Über den Button «Registrieren» werden sie dann auf eine weitere Seite geleitet, auf der sie private Daten eingeben sollen.

Bei der Eingabe von persönlichen Daten im Netz sollten Internet-Nutzer jedoch immer wachsam und vorsichtig sein: Verbraucherschützer und die Polizei warnen dringend davor, bei unseriösen Internetseiten und Angeboten oder Gewinnspielen die eigene E-Mail-Adresse oder sonstige persönliche Daten weiterzugeben, auch weil diese Daten verkauft werden könnten.

(Stand: 27.8.2024)

Links

Facebook-Post (archiviert)

Gefälschter Artikel (archiviert)

dpa-Faktencheck

dpa Faktencheck (2)

Google-Suche (archiviert)

Warnung der Polizei (archiviert)

Warnung der Verbraucherzentrale (archiviert)

BaFin-Warnung vom 30. April 2024 (archiviert)

Impressumspflicht (archiviert)

Verbraucherschützer (archiviert)

Polizei (archiviert)

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