Missverständlich

Sohn von Elon Musk nicht an Pubertätsblockern gestorben

05.08.2024, 18:51 (CEST), letztes Update: 06.08.2024, 18:34 (CEST)

In einem Interview erklärt Tesla-Chef Elon Musk ein Familienmitglied für tot. Das Kind des Multimiliardärs äußert sich später allerdings selbst zu den Behauptungen.

Er ist einer der reichsten Menschen der Welt mit großer medialer Reichweite. Zuletzt hat Elon Musk in einem Interview erzählt haben, dass sein Sohn gestorben sei. Teils verstehen Menschen das so, als sei eines seiner Kinder tatsächlich tot. Doch Musks mittlerweile erwachsenes Kind, über das er im Interview sprach, lebt.

Bewertung

Elon Musk hat dies zwar tatsächlich im Wortlaut gesagt. Allerdings ist das von ihm genannte Kind nicht gestorben. Es hat sich ebenfalls zu diesem Interview geäußert.

Fakten

Das von Dr. Jordan B. Peterson geführte Interview mit Elon Musk, in dem diese Behauptung fällt, wurde über Daily Wire+, einem Streaming-Bezahldienst des US-Mediums The Daily Wire, am 22. Juli 2024 live aus der Tesla Gigafactory in Texas gestreamt.

Ohne Paywall ist das Gespräch auch auf X verfügbar: Peterson selbst teilte das insgesamt knapp zweistündige Interview in voller Länge. Der offizielle Account von The Daily Wire veröffentlichte ebenfalls Ausschnitte des Videos; teils auch mit Kommentaren.

Der Gesprächsabschnitt, der nun in sozialen Medien so oft geteilt wurde, beginnt nach etwa einer Stunde und 45 Minuten Gespräch (Zeitstempel: 2:05:55 im Video in Petersons Feed). Die beiden tauschen ihre Gedanken zum Thema «Gender-Affirming Care» aus, zu Deutsch etwa «Geschlechtsangleichende Behandlung», und sprechen dabei auch über Pubertätsblocker. Das sind Medikamente, die die Pubertät hinauszögern können.

Zitat von Elon Musk

Musk sagt dort wörtlich: «So my son (...) is dead - killed by the woke mind virus.» (dt. «Sprich mein Sohn (...) ist tot; getötet vom woken Gedankenvirus.») Er nennt sein Kind, dass sich einer Geschlechtsangleichenden Behandlung unterzogen hat, bei dem Namen, mit dem die nun 20-jährige Person geboren wurde, ihn aber nicht mehr benutzt.

«Das Ansprechen einer solchen Person mit ihrem alten, ursprünglichen Vornamen bezeichnet man als "deadnaming", heißt es auf der Webseite der Deutsche Gesellschaft für Trans*- und Inter*geschlechtlichkeit e.V. dazu. Auch Musk bezieht sich im Interview kurz zuvor den Begriff «deadnaming».

Musks Kind, auf das er sich hier bezieht, lebt allerdings. Vivian Jenna Wilson unterzog sich ab dem späten Teenageralter einer geschlechtsangleichenden Behandlung. Wilson sprach nach dem Interview ihres Vaters mit dem US-Nachrichtensender NBC, um ihre Sicht zu schildert. Wilson erhebt hierbei mehrere Vorwürfe gegen ihren Vater.

Im Sommer 2022 hatte das Online-Magazin «E! News» berichtet, ihm lägen Gerichtsdokumente vor, nach denen Musks Kind im April des selben Jahres beim Los Angeles County Superior Court eine Namesänderung und eine neue Geburtsurkunde beantragt habe. «E! News» schreibt: «In der Petition gibt die 18-jährige Tochter von Elon, Vivian Jenna Wilson, entsprechend ihrer neuen Geschlechtsidentität an, dass der Grund für ihre Namensänderung unter anderem darin liegt, dass sie "nicht mehr mit meinem biologischen Vater zusammenlebt" oder "in irgendeiner Weise mit ihm verbunden sein möchte".»

(Stand: 05.08.2024)

Links

Facebook-Post mit Behauptung (archiviert)

Ganzes Interview auf X (archiviert - nur Posting)

Ausschnitt geteilt von The Daily Wire (archiviert - nur Posting, Video)

Dgti über deadnaming (archiviert)

AAMC über gender-affirming care (englisch, archivert)

Interview mit Vivian Jenna Wilson (archivert)

Bericht «E! News» (archiviert)

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