Mit etwa 12 000 Soldaten

Bundeswehr an Nato-Übung «Steadfast Defender» beteiligt

29.5.2024, 14:35 (CEST)

Ein Video wird verbreitet, aber entscheidende Aussagen sind weggeschnitten. So entsteht ein falscher Eindruck über die Aktivitäten der Bundeswehr.

Spätestens seit der russischen Invasion in die Ukraine Anfang 2022 wird immer wieder die Rolle der Nato in dem Konflikt diskutiert. Dazu wird in sozialen Netzwerken unter dem Hashtag «#Soldatenandiefront» ein Video verbreitet - mit der Überschrift: «Nato schickt 90 000 Soldaten an die Ostflanke!» Darin ist General Carsten Breuer, der Generalinspekteur der Bundeswehr, in der Bundespressekonferenz zu sehen. Er spricht tatsächlich von Truppenbewegungen in den Osten, bei denen Deutschland «All In» gehe - doch das ist nur die Hälfte der Geschichte.

Bewertung

Hier fehlt Kontext: Es geht um eine Übung der Nato, die auch wieder zu Ende geht.

Fakten

Der Ausschnitt stammt aus der Bundespressekonferenz vom 22. April 2024. Darin erklärte Generalinspekteur Carsten Breuer die Beteiligung der Bundeswehr an einer Nato-Übung. «Quadriga» ist der Titel für die deutsche Beteiligung an dem Nato-Großmanöver «Steadfast Defender» (etwa: «Standhafter Verteidiger»).

Im Bündnis wurden dazu von Januar bis Mai rund 90 000 Soldaten mobilisiert. Es ist die größte Nato-Übungsserie seit Jahrzehnten. Sie soll nach Angaben der Nato dazu dienen, zu demonstrieren, dass das Bündnis bereit und gewillt ist, das Territorium ihrer Mitgliedsländer zu verteidigen. Die Truppen der Nato waren für die Übung in den Ländern Norwegen, Litauen, Rumänien und Ungarn.

Im April stellte Breuer die Übung vor, weil sie in eine heiße Phase ging. «Wir üben Marsch und Transport von Kräften aller deutschen Divisionen des Heeres auf Straße, Schiene, zur See und in der Luft», sagte Breuer über den Einsatz, an dem etwa 12 000 Soldaten aus Deutschland beteiligt sind. Die Übung war schon 2023 angekündigt und endet wie erwähnt Ende Mai.

(Stand: 29.5.2024)

Links

Post (archiviert)(Video archiviert)

Informationen über «Quadriga 2024» (archiviert)

Informationen über «Steadfast Defender» (archiviert)

Quadriga 2024: Pressekonferenz mit General Carsten Breuer

SZ Artikel (archiviert)

Bundeswehr (archiviert)

Reservistenverband (archiviert)

Über dpa-Faktenchecks

Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.

Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.

Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an faktencheck@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.

Schon gewusst?

Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.