Gefälschte Habeck-Fotos mit vermeintlichen Finanztipps verbreitet

Immer wieder versuchen Fälscher im Internet durch manipulierte Fotos Nutzer auf unseriöse Webseiten zu locken. In Facebook-Anzeigen sind nun Fotos von Robert Habeck zu sehen, auf denen der Vizekanzler angeblich für eine Finanzplattform namens «Immediate Edge» werben soll.

Bewertung

Die Nachricht ist nicht echt, die Fotos wurden manipuliert und sollen Nutzer auf unseriöse Webseiten leiten. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt vor «Immediate Edge».

Fakten

Gehen wir einmal davon aus, der Grünen-Politiker und Bundeswirtschaftsminister würde tatsächlich für Finanzplattformen werben - würden dann tatsächlich keinerlei weitere Medien darüber berichten? Das ist nämlich der Fall (Stand: 26.3.2024). Schon das lässt erahnen: An der Sache stimmt etwas nicht.

Auf beiden Bildern wird für die Plattform «Immediate Edge» geworben. Finanz- oder Wertpapierdienstleistungen dürfen in Deutschland aber nur mit einer Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) angeboten werden.

«Immediate Edge» hat laut BaFin keine solche Erlaubnis, deswegen ermittelt die Behörde gegen die Betreiber der Seite. Welche Unternehmen eine Erlaubnis der BaFin erhalten haben, lässt sich in einer Datenbank nachvollziehen.

Unter den Werbungen werden Links geteilt, die scheinbar zu «TAGESSCHAU.DE» führen. Klickt man diese an, landet man jedoch auf einer Seite mit der URL «sample.panamax-ag.com» umgeleitet. Ein weiterer Beleg, dass den Anzeigen nicht zu trauen ist.

Laut der Ad-Library von Facebook wurden beide Anzeigen von einem Profil namens «Project Pulse» geschaltet. Die Seite hat nur 26 Follower und es ist auch kein Inhalt außer dem Profilbild auf der Seite zu sehen. Ein Impressum fehlt ebenfalls. Für die Anzeige gezahlt hat laut Ad-Library hingegen «Il Popolo della RagnaTela».

Schon seit längerem bauen Betrüger prominente Menschen in ihre Fälschungen ein. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hat das zum Beispiel hier und hier beschrieben und falsifiziert.

(Stand: 26.3.2024)