Satire missverstanden

Neue Werteunion-Partei gibt es weiterhin

28.2.2024, 16:05 (CET)

Manchmal wird Satire nicht als solche erkannt. Hier trifft es eine jüngst gegründete neue Partei in Deutschland.

Am Wochenende zum 18. Februar hat der Verein der Werteunion eine Partei gegründet - ist sie wenige Tage später schon wieder aufgelöst? Der Eindruck entsteht bei einem Facebook-Post mit verlinkten «Spiegel»-Artikel. «Und zack, weg isse!», kommentiert ein User. Doch hier ist Satire falsch verstanden worden.

Bewertung

Die Partei hat sich nicht aufgelöst. Der Artikel ist Satire.

Fakten

Auf der Website der Partei gibt es keinerlei Hinweise auf eine vermeintliche Auflösung der Partei. Hans-Georg Maaßen, früher Verfassungsschutzpräsident und heute Vorsitzender der Partei, hat auf seinem X-Kanal ebenfalls nichts dergleichen mitgeteilt (Stand: 28.2.20224). Wäre die Nachricht echt, hätten andere Medien darüber berichtet - was nicht passiert ist. Heißt: Die Partei der Werteunion gibt es noch.

In dem Post mit der Behauptung ist ein Artikel des «Spiegel» verlinkt. Dabei handelt es sich um die regelmäßig erscheinende Kolumne «So gesehen». Deren Inhalte sind oft im Format einer Glosse zugespitzt formuliert oder satirisch gemeint - wie in diesem Fall. Maaßen schrieb in einem Post bei X von einem «als "Satire" vertarnten Desinformationsartikel des Spiegel».

Es ist nicht der erste satirische «So gesehn»-Text, der von einigen ernst genommen wurde. In der gedruckten Ausgabe des «Spiegel» ist der Kolumnen-Text optisch abgehoben - der Unterschied zu anderen Artikeln wird dabei deutlicher als im Online-Format.

(Stand: 28.2.24)

Links

Post (archiviert)

Website der Partei (archiviert)

Maaßen bei X (archiviert)

Spiegel-Artikel (archiviert)

Google-Suche (archiviert)

X-Post Maaßen (archiviert)

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