Gefälschte Seite nutzt Fotos aus Kanada

Es wäre ein leichter Weg zu einem Valentinsgeschenk: Kurz bei Facebook kommentieren und dafür Pralinen und Geld bekommen. Damit lockt ein Facebook-Post, der angeblich vom Schokoladenhersteller Lindt stammt. Wer anlässlich des Valentinstags mit dem Wort «Glückwunsch» unter dem Post kommentiert, erhalte «ein exklusives Geschenk in Form einer Geschenktüte mit Premium-Pralinen, Bargeld und Einkaufsgutscheinen.» Aber ist das wirklich ein Gewinnspiel von Lindt?

Bewertung

Nein. Mehrere Hinweise zeigen, dass es sich um ein Fake-Profil handelt. Das angebliche Gewinnspiel ist nicht seriös.

Fakten

Fotos mit Mitarbeitern von Lindt sollen offenbar suggerieren, das Gewinnspiel habe tatsächlich mit dem Unternehmen zu tun. Doch bei einer Bilderrückwärtssuche zeigt sich: Eines der Fotos vom vermeintlichen Valentins-Gewinnspiel ist schon bei einem falschen Gewinnspiel im Dezember 2023 verwendet worden. Tatsächlich zeigt das Foto sogar ein Team von Lindt-Mitarbeitern. Allerdings welche aus Kanada, die im Jahr 2022 für eine Wohltätigkeits-Aktion Pakete zusammenstellten.

Eine Kontaktmöglichkeit und eine Anschrift enthält die Facebook-Seite nicht. Dabei müssen gewerblich genutzte Seiten laut Gesetz ein Impressum haben, in dem steht, wer für den Inhalt verantwortlich ist und wie der Anbieter zu erreichen ist. Auffällig ist auch, dass die Seite mit dem falschen Gewinnspiel nur 119 Abonnenten hat.

Die offiziellen Facebook-Seiten von Unternehmen erkennt man außerdem oft am Verifikationsabzeichen, das aus einem kleinen weißen Häkchen auf blauem Grund besteht. Dieses Zeichen bedeutet, dass die Seite des Unternehmens von Facebook geprüft und als echt anerkannt wurde.

Die offizielle Seite von Lindt auf Facebook erfüllt all das: Sie enthält ein vollständiges Impressum, einen blauen Verifizierungshaken und zählt über sieben Millionen Follower. Verbraucherschützer und die Polizei warnen immer wieder davor, bei dubiosen Gewinnspiel-Angeboten die eigene E-Mail-Adresse oder sonstige persönliche Daten weiterzugeben, auch weil diese Daten verkauft werden können.

(Stand: 27.2.24)