Polizei warnt

Foto zeigt Taschendiebe in Rumänien, keine Entführer

17.11.2023, 08:59 (CET)

Immer wieder tauchen in den sozialen Medien falsche Warnungen vor vermeintlichen Entführungen auf. Auch in diesem Fall wird die Hilfsbereitschaft von Menschen ausgenutzt.

Manchmal können soziale Medien tatsächlich auf mögliche Gefahren für Kinder aufmerksam machen und bei der Aufklärung von Straftaten helfen. In diesem Fall wird in einem Facebook-Post vor fünf Personen gewarnt, die angeblich Kinder entführen und deren Organe verkaufen würden. Ein Foto soll die vermeintlichen Entführer zeigen. Sie seien angeblich in Mainz, Bischofsheim und Ginsheim gesehen worden, heißt es in dem Post.

Bewertung

Es handelt sich um eine Falschmeldung. Der Polizei Mainz ist kein solcher Entführungsfall bekannt. Das Bild kursiert seit mehreren Jahren und soll vor Taschendieben warnen.

Fakten

Die Polizei Mainz warnt vor dem Verbreiten des Fotos und erklärte in einer Pressemeldung, dass die Schilderungen «jeglicher Grundlage» entbehren. «Die Verbreitung dient lediglich dem Ziel, Menschen zu verunsichern, in Angst und Sorge zu versetzen und dem Verantwortlichen Genugtuung zu bringen.»

Über eine Bilderrückwärtssuche stößt man auf mehrere rumänische Artikel aus dem Jahr 2016, in denen mit Fotos vor Taschendieben gewarnt wird. Auf den Fotos sind die Personen aus dem Facebook-Post zu sehen. Auch in Dänemark machte das Bild der vermeintlichen Entführer die Runde. Die Polizei dementierte hier ebenfalls, dass es sich um echte Entführer handelt.

(Stand: 16.11.2023)

Links

Wie eine Bilderrückwärtssuche funktioniert (archiviert)

Pressemeldung der Polizei Mainz (archiviert)

Rumänischer Facebook-Post aus 2016 mit Foto (archiviert)

Rumänischer Artikel aus 2016 (archiviert)

Weiterer rumänischer Artikel aus 2016 (archiviert)

Dänischer Artikel über vermeintliche Entführer (archiviert)

Dänischer Faktencheck zum Thema (archiviert)

Facebook-Post (archiviert)

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