Kein Aufruf zum Krieg
Pistorius sagte im Interview: «Wir müssen wehrhaft sein»
10.11.2023, 14:54 (CET)
Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) scheut sich nicht, manche Dinge klar auszusprechen. Nun aber behauptet ein User im Netz, es werde «offen zum Krieg aufgerufen» und verweist auf einen Bericht. In dem verlinkten Artikel geht es um ein Interview des Ministers in der ZDF-Sendung «Berlin Direkt». Hat Pistorius dort «zum Krieg aufgerufen»?
Bewertung
Bundesverteidigungsminister Pistorius hat in drastischen Worten vor der Gefahr eines Krieges gewarnt. Zum Krieg hat er nicht aufgerufen.
Fakten
Boris Pistorius war am 29. Oktober 2023 zu Gast in der ZDF-Sendung «Berlin Direkt». Moderatorin Shakuntala Banerjee fragte den SPD-Politiker (hier bei Minute 01:18), ob angesichts der von ihm regelmäßig thematisierten bedrohlichen Weltlage nicht ein Mentalitätswandel nötig sei, der dann mehr Tempo beim Ausbau der Bundeswehr ermögliche.
Darauf folgt eine längere Antwort des Bundesverteidigungsministers, an deren Ende er Folgendes sagt (hier bei Minute 02:00): «Aber ganz wichtig: Auch der Mentalitätswechsel in der Gesellschaft ist richtig. Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte. Und das heißt, wir müssen kriegstüchtig werden, wir müssen wehrhaft sein und die Bundeswehr und die Gesellschaft dafür aufstellen.»
Unter dem Begriff «zum Krieg aufrufen» versteht man gemeinhin, dass jemand fordert, ein anderes Gebiet oder eine andere Gruppe anzugreifen. In diesem Kontext wird deutlich, dass Pistorius das nicht getan hat.
(Stand: 10.11.2023)
Links
Über dpa-Faktenchecks
Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.
Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.
Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an faktencheck@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.
Schon gewusst?
Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.