Demonstration im Video fand in London statt

Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel und dem Beginn des jüngsten Gaza-Kriegs gibt es in vielen deutschen Städten Proteste. Ein Video in den sozialen Netzwerken soll zum Beispiel eine Pro-Palästina-Demonstration in Bremen zeigen.

Bewertung

Das Video zeigt Demonstranten in London, nicht in Bremen. Aber auch in Bremen sind in den vergangenen Tagen Unterstützer der Palästinenser auf die Straße gegangen.

Fakten

Das Video wurde von verschiedenen Nutzern am Samstag, den 21. Oktober zum Beispiel auf Facebook und auf X (ehemals Twitter) veröffentlicht. Es zeigt Menschen mit Plakaten und Palästina-Fahnen auf einer Straße in der Nähe eines Parks.

Das palästinensische Medium «Quds News Network», das der Hamas nahesteht, schrieb auf X zu dem Video sinngemäß, dass Pro-Palästina-Demonstranten in Bremen auf die Straße gingen «trotz autoritärer Praktiken und Entscheidungen der deutschen Behörden».

Video entstand am Hyde Park in London

Doch später korrigierte das Medium sich und gab an, dass das Video «einen anderen Ort» zeige. Und tatsächlich stammt es von einer Demonstration in London. Ein Nutzer auf X schrieb, dass es sich bei der Straße um die Park Lane direkt am berühmten Hyde Park handele. Ein Abgleich mit Aufnahmen von Google Street View von diesem Ort bestätigt das. Die Gebäude auf der rechten Seite, die Straßenmarkierungen und die Details der Bäume stimmen mit der Kreuzung zur Deanery Street überein.

In London gab es am Samstag eine pro-palästinensische Großdemonstration. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf bis zu 100 000. Die Demonstranten zogen auch durch die Park Lane, wie ein weiteres Video auf X zeigt.

Mehrere Demonstrationen in Bremen

Aber auch in Bremen haben in den vergangenen Tagen Unterstützer der Palästinenser demonstriert. Am Freitag, den 20. Oktober, versammelten sich laut Polizeiangaben rund 500 Menschen vor dem Hauptbahnhof. Die Demonstration sei friedlich geblieben. Am folgenden Montag kamen der Polizei zufolge am selben Ort rund 200 Menschen friedlich zusammen. Eine Demonstration am Samstag, den 21. Oktober, hatten die Behörden jedoch untersagt. Stattdessen demonstrierten rund 300 Menschen im benachbarten Oldenburg. Dort ermittelt die Polizei im Nachhinein unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung.

(Stand: 25.10.2023)