Medien berichteten über verschiedene Entführungen in Israel

Nach den Hamas-Terrorangriffen in Israel werden in den sozialen Medien viele Videos und Bilder von Vermissten geteilt. Auch Nachrichtensender berichten fast rund um die Uhr. In einem Facebook-Beitrag wird n-tv, RTL und der ARD vorgeworfen, bei der Berichterstattung über eine Entführung zu täuschen. Angeblich würden sich die Schilderungen der Medien widersprechen.

Bewertung

ARD, n-tv und RTL berichteten über verschiedene Entführungen. Zudem wurde der Beitrag von «RTL Aktuell» nicht korrekt wiedergegeben.

Fakten

In der «RTL-Aktuell»-Sendung vom 9. Oktober 2023, die von dem Verfasser des Facebook-Beitrages erwähnt wird, wird ein Mann interviewt, dessen beide Töchter sowie deren Mutter nach Gaza entführt wurden (ab Minute 6:15).

Er habe die Familienmitglieder auf der Ladefläche eines Trucks liegen sehen - auf einem Propagandavideo der Hamas. Über den Zustand der Kinder und der Mutter wird - anders als Facebook-Post behauptet - nichts gesagt. Auch nicht in einem weiteren Beitrag von RTL vom selben Tag.

In der Sendung kommt noch ein weiterer Vater zu Wort, dessen 25-jährige Tochter entführt wurde (ab Minute 6:58). Dabei geht es aber weder um ein Fahrzeug noch über Bilder der Entführten, daher kann es sich nicht um den Mann handeln, der in dem Facebook-Beitrag erwähnt wird.

ARD-Beitrag handelt von anderer Familie

Der «Tagesschau»-Artikel, der zum Teil auf dem Screenshot im Facebook-Post zu sehen ist, handelt von einer Mutter, die ihre Tochter auf einem Pick-Up-Truck der Hamas hat liegen sehen. Die Frau vermisst ihre Tochter, die auf einem Festival feiern war, welches von der Hamas angegriffen wurde.

Im Gegensatz zu den Beiträgen von ARD und RTL ist nicht eindeutig festzustellen, auf welche n-tv-Sendung sich der Facebook-Post bezieht. Ein Artikel des Nachrichtensenders vom Nachmittag des 9. Oktobers beschreibt, wie eine Frau am Telefon mitbekommt, dass ihre 12 und 16 Jahre alten Söhne entführt werden.

(Stand: 13.10.2023)