Technologien der Zukunft

Historiker Harari sprach über die Risiken von Künstlicher Intelligenz

10.8.2023, 12:12 (CEST)

Im deutschen Sprachraum kursieren immer wieder Falschbehauptungen, die ursprünglich aus den USA stammen. Ein Blick auf das Original bringt meist die Wahrheit ans Licht.

Der israelische Historiker Yuval Noah Harari ist insbesondere für seinen internationalen Bestseller «Eine kurze Geschichte der Menschheit» bekannt, bringt sich aber auch oft bei aktuellen Debatten ein. Aber hat er im Sommer 2023 wirklich gefordert, Verschwörungstheoretiker aus dem Internet zu verbannen? Das wird auf Facebook behauptet.

Bewertung

Harari sprach zwar in einem Podcast über Verschwörungstheorien. Die angebliche Forderung nach einer Verbannung findet sich dort jedoch nicht.

Fakten

Webseiten mit der Behauptung nennen als angebliche Quelle für die vermeintliche Aussage einen Podcast, nennen aber keine konkrete Fundstelle. Harari war zwar im Juli 2023 zu Gast beim US-amerikanischen Wissenschaftler Lex Friedmann. Doch in der Sendung hat Harari an keiner Stelle gefordert, Verschwörungstheoretiker aus dem Internet zu «verbannen».

User können das mittels der Transkription des Gesprächs nachvollziehen. Tatsächlich sprachen Friedmann und Harari über Verschwörungstheorien und ihre Gefährlichkeit. Doch den englischen Begriff «eliminated», auf Deutsch «zerstört», sagten beide Männer während des Gesprächs nicht - obwohl Harari der Begriff in den Überschriften der Websiten mit der falschen Behauptung unterstellt wird.

Sprach Harari eventuell von Verbannung, wie bei Facebook behauptet wird? Das englische Wort «ban» oder «banned», auf Deutsch in etwa «verboten» oder »gesperrt», taucht tatsächlich im Podcast auf und Harari nutzte es - aber in Bezug auf Künstliche Intelligenzen. Harari verlangte, Künstliche Intelligenzen zu verbieten, die vorgeben, ein Mensch zu sein, etwa auch Bots («What should be banned is AI pretending to be a human being»).

(Stand: 10.8.2023)

Links

Post (archiviert)

Seite mit falscher Meldung (1)(archiviert)

Seite mit falscher Meldung (2)(archiviert)

Podcast

Transskription Podcast (archiviert)

Über dpa-Faktenchecks

Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.

Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.

Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an faktencheck@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.

Schon gewusst?

Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.