Falscher Kontext

Video ist Jahre alt - kein Zusammenhang mit Wacken-Festival

4.8.2023, 16:00 (CEST)

Dass enttäuschte Metal-Fans rund um das Wacken-Festival randalieren, würde aus Sicht mancher ins Klischee passen. Angebliche Beweis-Videos in sozialen Netzwerken haben aber nichts damit zu tun.

Hat es rund um das Heavy-Metal-Festival in Wacken in Schleswig-Holstein gewalttätige Ausschreitungen von Fans gegeben, die nicht mehr auf das verschlammte Gelände durften? Ein Video in sozialen Netzwerken, das brenneden Autos zeigt, ist einer Behauptung zufolge im Kreis Steinburg aufgenommen worden - vo «Metal-Chaoten» nun randalierten. Dort liegt auch Wacken.

Bewertung

Falsch. Das Video, das brennende Autos in einen Zusammenhang mit dem Festival in Wacken bringt, ist nicht aktuell auch nicht im Kreis Steinburg gedreht worden. Es ist rund sechs Jahre alt und stammt aus Hamburg.

Fakten

Das Heavy-Metal-Festival in Wacken startete 2023 mit viel Regen und Schlamm. Am 2. Juli verhängten die Veranstalter aus Sicherheitsgründen einen Einlass-Stopp. Ausschreitungen aus der großen Gruppe der enttäuschten Metal-Fans, die nicht mehr auf das Gelände durften, wurden in den Tagen darauf nicht bekannt.

In sozialen Netzwerken wird dennoch mit Videos suggeriert, «Metal-Chaoten» hätten im Kreis Steinburg randaliert und Autos angezündet.

In Wirklichkeit stammt das Video vom 7. Juli 2017 aus der Elbchausse nahe der Hamburger Innenstadt. Dort setzten Protestierende 2017 im Zusammenhang mit dem G-20-Gipfel Autos und Brand. Das Original-Video dazu ist zum Beispiel auf Youtube veröffentlicht vom Hamburger Abendblatt zu finden. Einen Zusammenhang mit Wacken gibt es nicht.

(Stand: 4.8.2023)

Links

aktueller Tweet (archiviert)

Video von Twitter archiviert

Originalvideo von den G20-Protesten in Hamburg 2017 auf der Elbchaussee (archiviert)

Mitteilung zum Einlass-Stopp des Festivals (archiviert)

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