Seite des Bündnisses kopiert
Nato: Website mit Nachricht über Frankreich ist eine Fälschung
14.7.2023, 19:42 (CEST)
Auf seinem Treffen in Litauen hat das Verteidigungsbündnis der Nato unter anderem Maßnahmen zum Schutz gegen Cyberangriffe beschlossen - und just zur Zeit des Nato-Gipfels ging auch eine Falschnachricht über Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg durch das Netz. Angeblich habe Stoltenberg erwogen, ukrainische Paramilitärs in Frankreich bei den dortigen Ausschreitungen einzusetzen.
Bewertung
Die Meldung wurde auf einer Internetseite verbreitet, die der Seite der Nato nachgeahmt war und mittlerweile nicht mehr erreichbar ist.
Fakten
Ursprung der falschen Behauptung ist der Text auf einer Website, in deren URL («nato.ws») zwar der Name des Bündnisses vorkommt, deren Toplevel-Domain aber nicht mit der offiziellen Nato-Seite («nato.int») übereinstimmt. Die Falschnachricht über die Nato erschien unter der Toplevel-Domain «.ws», die zum winzigen Inselstaat Samoa gehört. Samoa ist jedoch kein Nato-Mitgliedsstaat - wieso sollte das Bündnis dort seine Website halten?
Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur teilte eine Nato-Beamtin außerdem mit, dass die Website gefälscht sei und die Behauptung nicht stimmt.
Die falsche Seite ist nur noch in archivierter Version online. Darin heißt es, die Nato wolle ihre Regeln ändern, damit sie bei Unruhen in einem Mitgliedsland den Einsatz von Kräften beschließen könne - eine Änderung, die jedoch an keiner Stelle von der Nato oder ihren Mitgliedsstaaten eingebracht worden ist. Für ein auf eine gemeinsame Außenpolitik angelegtes Bündnis wäre eine solcher Schritt so maßgeblich, dass ihn die Mitgliedsstaaten, insbesondere die französische Regierung, und die Medien mit Sicherheit veröffentlicht hätten.
(Stand: 14.7.2023)
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