Deutschland importiert kein Erdöl aus dem Iran

Der Iran gilt als eines der Länder mit den größten Ölvorkommen. Aufgrund von Sanktionen exportiert die Islamische Republik jedoch in viele westliche Länder nicht mehr. Nun wird behauptet, Daten des Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) zeigten, dass Deutschland im März 2023 plötzlich - anders als in den Vormonaten - fast 70 000 Tonnen Öl aus dem Iran importiert haben soll. Stimmt das?

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Es handelt sich um einen Eingabefehler. Deutschland importiert kein Erdöl aus dem Iran. Eurostat und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle geben an, dass die Werte von Mexiko und dem Iran vertauscht worden seien. Inzwischen sind die Zahlen korrigiert.

Fakten

Sowohl Eurostat als auch das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) bestätigen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am 19. Juni 2023, dass es sich bei den angeblichen Erdöl-Importen aus dem Iran um einen kurzzeitigen Fehler in der Datenbank gehandelt habe. Inzwischen ist der Wert korrigiert.

Eurostat zufolge gab es im März 2023 keine Erdöllieferungen aus der Islamischen Republik nach Deutschland. «Die fälschlicherweise dem Iran zugeschriebene Zahl von 69 737 Tonnen war die Zahl der Importe aus Mexiko», so ein Eurostat-Sprecher. Auch das Bafa bestätigt, dass die angegebenen Mengen «ursprünglich aus Mexiko» stammten. Das Bundesamt meldet monatlich die Mengen und Herkunftsorte von Erdölimporten an das Statistikamt der EU.

Aufsehen erregte die Angabe, weil Erdöl-Lieferungen aus dem Iran nicht erlaubt sind. Die EU hat entsprechende Sanktionen gegen den Staat erlassen. Unter anderem soll Teheran dazu gebracht werden, sein Atomprogramm aufzugeben. Deutschland bezieht Erdöl zu einem großen Teil aus Norwegen, Großbritannien und Kasachstan.

Bereits als die Behauptung der angeblichen Erdöl-Lieferungen aus dem Iran nach Deutschland am 13. Juni 2023 auf Twitter aufkam, reagierte das Auswärtige Amt unmittelbar und wies auf eine «fehlerhafte Meldung an Eurostat» hin.

(Stand: 21.6.2023)