Satire über Grünen-Chefin

Video manipuliert - Ricarda Lang sprach über Ukraine

23.5.2023, 12:39 (CEST)

Hat sich die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang dafür ausgesprochen, den Herrentag abzuschaffen? Ein Video vermittelt diesen Eindruck. Demnach habe Lang auf einem aktuellen Parteitag den Feiertag einen «Tag der Schande» genannt und sich dafür eingesetzt, einen «Menschentag» einzuführen. Das stimmt aber nicht.

Bewertung

Das Video ist manipuliert und eine Satire.

Fakten

Im Original-Video, dessen Szenen für die Manipulation verwendet wurden, vernimmt man, wie sich Langs Rede tatsächlich angehört hat. Benutzt für die Fälschung wurde die Rede der Parteivorsitzenden vom Parteitag am 14. Oktober 2022.

Dass es sich um dasselbe Filmmaterial handelt, sieht man unter anderem an Langs Kleid. Auch die Einblendungen am unteren Bildrand sind am Anfang identisch. Bei Minute 0:10 ist in dem manipulierten Video zudem eine Frau mit Handy und Maske zu sehen, die im Original ebenfalls vorkommt.

Anders als das manipulierte Video suggeriert, handelt sich also nicht um einen aktuellen Auftritt von Ricarda Lang. Meldungen über Langs vermeintliche Forderung sind darum auch nicht zu finden.

Schon die Tonspur zeigt, dass dieses Video manipuliert ist. Die Lippenbewegungen von Ricarda Lang passen nicht zu den angeblich gesprochenen Worten und sehen nicht natürlich aus.

Der Fake ist bei einem Account aus Deutschland zu finden, der bereits mehrere Fake-Videos veröffentlicht hat. Demnach soll es sich dabei um Satire handeln.

(Stand: 22.5.2023)

Links

Post (archiviert)(Video archiviert)

Parteitag 14.10.2022

Tweet mit Fake-Video (archiviert)

Über dpa-Faktenchecks

Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.

Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.

Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an faktencheck@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.

Schon gewusst?

Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.