Foto manipuliert

Spielplatz-Schild mit gefälschtem Text kursiert seit Jahren

3.4.2023, 16:10 (CEST)

Das Wort Kinder mit der weiblichen Endung -innen zu versehen, ergibt sprachlich keinen Sinn. Niemand verwendet diese Form - selbstverständlich auch die Stadt Hannover nicht.

Wenn Menschen gendersensible Sprache benutzen, machen sich regelmäßig einige darüber lustig und diskreditieren sie. Ein beliebtes Mittel: Man gendert bewusst Wörter, bei denen es nicht sinnvoll ist - um dies anschließend lächerlich zu machen. Dafür werden auch manipulierte Screenshots genutzt. Im aktuellen Fall taucht ein Bild von einem Schild mit dem angeblichen Text «Spielplatz für Kinder und Kinderinnen» wieder auf. Vermeintlich von der Stadt Hannover. Ein ganz alter Fake-Hut.

Bewertung

Die Stadt Hannover hat bereits 2017 klargestellt, dass das Foto eine Fälschung sei - und im Jahr 2020 tat sie dies erneut. Auf dem Original-Schild steht «Spielplatz für Kinder und Jugendliche».

Fakten

Im Februar 2020 teilte ein Sprecher der Stadt Hannover der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit, dass man niemals Schilder aufgehängt habe, auf denen «Kinderinnen» stehe. «Dieses Schild gibt es nicht, und es hat es auch nie gegeben», stellte der Sprecher klar. Auf vielen Spielplätzen in Hannover gebe es Schilder, auf denen «Spielplatz für Kinder und Jugendliche» stehe.

Über eine Bilder-Rückwärtssuche findet man das Foto mit eben jenem Text auf dem Portal spielplatzfragen.de (unterer Bereich der verlinkten Seite). Dass das Schild aus Hannover stammt, erkennt man am Institutions-Logo der niedersächsischen Landeshauptstadt. Darin klammern zwei halbe Ellipsen in Rot das Wort Hannover ein.

Zuvor war das Bild bereits 2017 in den sozialen Netzwerken verbreitet worden. Damals hatte die Stadt auf Twitter mitgeteilt: «Das Foto ist eine Fälschung.»

(Stand: 3.4.2023)

Links

Twitter: Klarstellung der Stadt Hannover (archiviert)

Bild auf spielplatzfragen.de (archiviert)

Institutions-Logo der Stadt Hannover (archiviert)

dpa-Faktencheck von 2020 (archiviert)

Facebook-Post mit dem gefälschten Schild (archiviert)

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