Warnung vor Phishing-Mail

Angebliches KfW-Förderprogramm ist Betrugsmasche

02.03.2023, 14:07 (CET)

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt Bürgerinnen und Bürgern Kredite. In einer gefälschten Mail wird für ein angebliches Förderprogramm geworben. KfW und Verbraucherzentrale warnen davor.

Im Netz kursiert der Screenshot einer vermeintlichen Mail der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Darin wird ein neues, angebliches Förderprogramm der Bank vorgestellt. Es soll es aus Mitteln des Europäischen Fonds finanziert werden und den Geförderten eine Unterstützung wegen der hohen Inflation geben. Zudem wird auf den digitalen Euro als vermeintlich «zukünftige elektronische Währung» Bezug genommen. Handelt es sich hier um ein seriöses Angebot?

Bewertung

Der verbreitete Screenshot zeigt eine Phishing Mail. Die KfW dementiert auf Anfrage, dass es ein solches Förderprogramm gibt. Auch die Verbraucherzentrale warnt vor dieser Mail. Ob der «digitale Euro» als Zahlungsmittel eingeführt wird, ist derzeit unklar.

Fakten

Eine Sprecherin der KfW bestätigte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass die Mail nicht von der Kreditanstalt stamme und ein solches Förderprogramm nicht existiere. Die Bank warnt auf ihrer Webseite vor dieser Mail. Auch die Verbraucherzentrale hat die Mail als Phishing-Versuch identifiziert und rät ausdrücklich davon ab, auf das vermeintliche Angebot einzugehen.

Es gibt auf dem Screenshot der Mail zudem mehrere Hinweise darauf - sowohl formell als auch inhaltlich, dass sie nicht authentisch sein kann. So ist etwa die Eigenschreibweise der KfW ausschließlich in Großbuchstaben zu finden und zu dem vermeintlichen Sonder-Förderprogramm gibt es keinerlei Informationen auf der tatsächlichen KfW-Webseite.

Die Angabe, 73 Prozent der Zuwendungen seien bereits in Anspruch genommen, soll mutmaßlich Zeitdruck aufbauen. Dies ist in Phishing-Mails eine viel genutzte Methode, um die Opfer unter Druck zu setzen.

In der gefälschten Mail wird auch auf das angeblich künftige Zahlungsmittel Digitaler Euro Bezug genommen. Doch ob es diesen überhaupt geben wird, ist noch unklar. Bis Oktober 2023 läuft ein Projekt, bei dem die Möglichkeiten von digitalen Zentralbankgeld untersucht werden sollen.

(Stand: 2.3.2023)

Links

Archivierter Screenshot der Phishing-Mail

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zu Phishing (archiviert)

Warnung KfW (archiviert)

Warnung Verbraucherzentrale (archiviert)

Übersicht Förderprogramme der KfW (archiviert)

dpa-Faktencheck zu Bargeld in der EU

Beitrag bei Facebook (archiviert)

Über dpa-Faktenchecks

Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.

Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.

Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an faktencheck@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.

Schon gewusst?

Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.