Betrüger fingieren «Tagesschau»-Artikel

Im Internet hat sich eine Betrugsmasche etabliert: Betrüger fälschen Nachrichten über das angebliche Engagement von Politikern und Prominenten für vermeintliche Bitcoin-Investitionen, um Anleger in die Falle zu locken. Meist ahmen die Betrüger dabei den Auftritt einer bekannten Medien-Marke nach. Nun soll die Tagesschau über die Sendung «Höhle des Löwen» berichtet haben, in der auch Markus Lanz aufgetreten sei. «Es handelt sich in dieser Folge um ein System, mit dem der deutsche Bürger ganz einfach von zu Hause aus 7.380,10€ verdienen kann», lautet eine Behauptung aus dem Artikel.

Bewertung

Der Seite ist gefälscht.

Fakten

Die Inhalte der Tagesschau findet man im Netz unter «tagesschau.de». Dort ist der Artikel jedoch nicht zu finden. In der URL des Artikels («nsrtrkr.com») kommen hingegen weder die Begriffe «Tagesschau» noch «ARD» vor. Auf andere Bereiche der Tagesschau-Seite über Links zu gelangen, ist auf der gefälschten Seite nicht möglich. Allein das zeigt: Mit der Seite stimmt etwas nicht.

In dem Artikel ist von der fünften Staffel «Höhle des Löwen» die Rede, dabei war die Sendung 2022 schon in der zwölften Staffel. Auch gibt es keinerlei Hinweise, dass Markus Lanz Gast-Investor bei der Sendung werden soll und er war es auch bisher nicht.

Zu allem Überfluss ist die Masche in dieser Form schon im Herbst 2022 verbreitet worden: Der ARD-«Faktenfinder» berichtete damals über die Fälschungen und auf einen Screenshot ist fast die gleiche Überschrift zu sehen, die auch in dem Anfang 2023 kursierenden Artikel steht. 2022 hieß es allerdings noch «Markus Lanz ist stinksauer», inzwischen «Markus Lanz wird mundtot gemacht».

«Die Höhle des Löwen» ist schon seit Jahren im Visier der Fälscher. Die Finte, man könne «von zu Hause 7.380,10€» gewinnen, gab es zum Beispiel schon mal 2019. Auch 2021 kursierte diese falsche Behauptung. Zusammengefasst: Die Seite mit dem gefälschten Artikel über die angebliche Sendung mit Markus Lanz ist gefälscht und nicht seriös.

Falschbehauptungen zu Bitcoin-Investitionen hat die Deutsche Presse-Agentur zum Beispiel hier und hier richtig gestellt.

(Stand: 6.2.2023)