Gefälschtes Impressum
Fake-Holzhandel nutzt fremde Handelsregisternummer
15.12.2022, 16:41 (CET)
Seit Monaten warnen Verbraucherschützer vor Fake-Shops, die angeblich günstiges Brennholz verkaufen. Aktuell wirbt eine Seite mit dem Namen «Brennholzuniversum» für «hochwertige Brennstoffe», die angeblich sogar kostenfrei geliefert werden sollen. Im Impressum der Seite ist eine österreichische Firmenadresse angegeben, die beim Amtsgericht Osnabrück eingetragen sein soll. Kann das stimmen?
Bewertung
Der Online-Shop ist nicht seriös. Die im Impressum angegebene Firma hat nichts mit der Seite zu tun, die Unternehmensdaten werden missbräuchlich verwendet. Bei unbekannten Anbietern sollte man grundsätzlich nicht per Vorkasse zahlen.
Fakten
Ein Blick ins Impressum hilft oft, eine Webseite besser einschätzen zu können. In diesem Fall sind dort das Unternehmen «Synco Oil GmbH» und die Adresse «Dobersberg 3843, Österreich» angegeben. Die Handelsregisternummer soll hingegen im niedersächsischen Osnabrück registriert worden sein.
Sucht man nach der Handelsregisternummer, stößt man zwar auf die Synco Oil GmbH, es handelt sich allerdings um ein deutsches Unternehmen. Auf Anfrage bestätigte Synco Oil am 15. Dezember 2022 der Deutschen Presse-Agentur, nicht Betreiberin der Webseite «Brennholzuniversum» zu sein. Die Nutzung der Unternehmensdaten auf der Seite geschehe unrechtmäßig. Synco Oil hat in der Vergangenheit bereits ähnliche Fälle angezeigt, bei denen Verbraucher geschädigt wurden.
Der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen kann dabei helfen, betrügerische Online-Shops zu erkennen. Gibt man hier die URL von «Brennholzuniversum» ein, wird man auf mehrere Fakeshop-Merkmale hingewiesen. So wurde die Seite erst am 28. November 2022 angemeldet, was eine Abfrage auf «whois.domaintools.com» bestätigt. Betrügerische Websites oder Facebook-Accounts sind oft nur wenige Tage oder Wochen alt.
Die Verbraucherzentrale rät dazu, eine sichere Zahlungsart zu wählen - wie beispielsweise den Rechnungskauf. Doch dieser wird bei «Brennholzuniversum» nicht angeboten. Eine Banküberweisung ist die einzige Zahlungsart, die am Ende des Verkaufsvorgangs möglich gemacht wird. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt jedoch davor, bei unbekannten Shops per Vorkasse zu zahlen. Ein seriöser Online-Handel biete in der Regel alternative Zahlungsmethoden an.
(Stand: 15.12.2022)
Links
Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale (archiviert)
BSI zu Zahlungsarten (archiviert)
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