Griesemann: Keine geschäftlichen Beziehungen mit Nord Stream

Zu fast jeder größeren Nachricht aus dem Konflikt mit Russland entstehen auch Falschbehauptungen - und so ergeht es auch dem Thema der Lecks an der Nord-Stream-Pipelines. Anfang Oktober verbreitet sich die Behauptung, für die Wartung und Reparatur der Gasröhren sei die deutsche Firma Griesemann zuständig - deren Gründer Anfang September über der Ostsee abstürzte.

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Griesemann gibt an, keine geschäftlichen Beziehungen mit der Nord Stream AG zu unterhalten - die Behauptung ist falsch.

Fakten

«Die Griesemann Gruppe unterhält keine geschäftlichen Beziehungen mit der Nord Stream AG», teilte ein Sprecher der Firma auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. «Weder in der Vergangenheit noch zum aktuellen Zeitpunkt gab und gibt es Wartungsaufträge für die Pipelines oder zugehörige Technologien.»

Auch am Bau der Gasleitungen sei die Firma nicht beteiligt gewesen. Weder auf der Website von Nord Stream noch auf der von Griesemann finden sich Hinweise auf eine Zusammenarbeit.

Nach der Beschädigung der Pipelines Mitte September gehen viele Staaten von Sabotage aus. Die Nord Stream AG hat angekündigt, im Zuge der Reparatur der Lecks mit dem PRSI-Pool (Pipeline Repair and Subsea Intervention) zusammenzuarbeiten. PRSI ist eine Kooperation von mehreren Energieunternehmen, die einander bei notwendigen Reparaturen unterstützen.

Das norwegische Unternehmen Equinor verwaltet den Pool und erklärte der dpa auf Anfrage, dass die Firma Griesemann noch nie in der Arbeit der Vereinigung involviert war und auch nicht zu den Partnerfirmen gehört, die für Reparaturarbeiten zur Verfügung stehen. Die Nord Stream AG antwortete nicht auf Anfrage der dpa, wer die Wartung ihrer Pipelines übernimmt.

Der Gründer der Firmen-Gruppe, Peter Griesemann, und drei weitere Insassen waren Anfang September mit bei einem Flugzeug-Unglück verstorben. Zu den Umständen des Absturzes ist vieles noch unklar, im Netz finden sich viele Mutmaßungen. Dass der Absturz «in Zusammenhang mit der Sabotage oder den beiden Pipelines» stehe, entspreche jedoch in keiner Weise den Tatsachen, wie das Unternehmen der dpa schrieb.

(Stand: 6.10.2022)