Steigende Energiekosten
Zitat wird mit falschen Bildern verbreitet
1.8.2022, 14:33 (CEST)
Viele Bundesbürger sorgen sich vor hohen Inflationsraten und steigenden Energiekosten. Auf Facebook werden derzeit Sharepics verbreitet, auf denen entweder Bundeskanzler Olaf Scholz oder die Minister Robert Habeck und Annalena Baerbock lachend zu sehen sind. Über den Fotos steht das Zitat: «In drei Monaten werden Menschen ihre Rechnung nicht mehr zahlen können.»
Bewertung
Es gibt keine Belege dafür, dass Scholz, Habeck oder Baerbock sich jemals so geäußert haben. Die Fotos werden in einen falschen Zusammenhang gestellt. In dem ursprünglichen Artikel aus der Tageszeitung «Die Welt» geht es um ein Zitat des Präsidenten der Bundesnetzagentur. In dem Artikel wird ein anderes Foto verwendet.
Fakten
Am 28.6.2022 erschien in der «Welt» ein Artikel mit Aussagen des Präsidenten der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Müller hatte sich bei einem Fachkongress zu den steigenden Energiepreisen geäußert und gesagt: «In drei Monaten werden Menschen ihre Rechnung nicht mehr zahlen können.»
Das Zitat wird nun missbräuchlich mit Fotos verbreitet, auf denen Regierungsmitglieder zu sehen sind. Die Empörung in den Kommentaren über deren angebliche Äußerung ist groß, dabei ist der Zusammenhang erfunden.
Das Foto, auf dem Robert Habeck und Annalena Baerbock zu sehen sind, wird in einem Artikel der «taz» vom 10.1.2020 verwendet, als beide noch Bundesvorsitzende ihrer Partei waren. Das Foto mit dem lachenden Olaf Scholz wurde von einem dpa-Fotografen am 18.6.2020 im Bundestag aufgenommen - damals war der SPD-Politiker noch Bundesfinanzminister und weder der russische Einmarsch in die Ukraine noch die anschließende Gaskrise ein Thema.
(Stand: 29.7.2022)
Links
Facebook-Post mit Foto von Scholz (archiviert)
Informationen über Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur (archiviert)
Über dpa-Faktenchecks
Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.
Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.
Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an faktencheck@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.
Schon gewusst?
Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.