Wimbledon-Siegerin

Tennisspielerin Rybakina weinte nach Frage zu ihren Eltern

14.07.2022, 13:18 (CEST), letztes Update: 14.07.2022, 13:26 (CEST)

Ein Video mit Tränen wird in den falschen Kontext gestellt: Die Tennis-Siegerin Jelena Rybakina hat nicht geweint, weil Journalisten sie kritisiert haben.

Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auf fast alles aus - auch auf den Sport und den Sportjournalismus. Mehrere Sportföderationen haben russische Teams verbannt, ukrainische Athletinnen bangen um Angehörige. Nach ihrem überraschenden Wimbledon-Triumph soll nun angeblich die Tennisspielerin Jelena Rybakina wegen «ihrer russischen Wurzeln durch die Presse in die Mangel genommen» worden sein, bis sie Tränen vergoss (archiviert). Warum weinte Rybakina wirklich?

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Rybakina weinte auf der Pressekonferenz in Wimbledon, als sie nach ihren Eltern gefragt wurde. Fragen zu Russland beantwortete sie zuvor sachlich.

Fakten

Wie mehrere andere Spitzenprofis hat Jelena Rybakina unter anderem auch wegen der Aussicht auf eine stärkere Förderung lange vor dem Krieg die Nation gewechselt. Sie wurde in Moskau geboren, tritt aber seit 2018 für Kasachstan an.

Auf der Pressekonferenz am 9. Juli 2022, auf die sich die Behauptung bezieht, sagte Rybakina: «Von meiner Seite aus kann ich nur sagen, dass ich Kasachstan repräsentiere. Ich habe mir nicht ausgesucht, wo ich geboren wurde.» Fragen nach Russland und Wladimir Putin beantwortete die 23-Jährige stoisch.

Tränen kamen ihr bei dem Journalistengespräch erst, als es um ihre Eltern ging. Eine Journalistin fragte, ob Rybakina ihre Eltern nach ihrem Drei-Satz-Finalsieg schon angerufen habe und was deren Reaktion sei - die Eltern leben in Moskau. Auf diese Frage hin flossen bei Rybakina Tränen, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit ihren Eltern gesprochen hatte.

(Stand: 13.7.2022)

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Video der Pressekonferenz

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